Berlin/Erfurt. Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel wertet die Fridays-for-Future-Bewegung als ein gutes Zeichen.

Die querschnittsgelähmte Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel wertet die Fridays-for-Future-Bewegung als ein gutes Zeichen gegen Politikverdrossenheit. „Wir haben etwas unheimlich Schönes gerade. Man kann inhaltlich zu Fridays for Future stehen, wie man möchte. Aber wir haben junge Leute, die rausgehen, ihre Meinung zeigen und Politik machen. Schöner kann es doch gar nicht sein“, sagte die 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Vogel ist 2019 als Parteilose für die CDU in den Erfurter Stadtrat gewählt worden.

Seitdem habe sich ihr Blickwinkel auf die Politik geändert. „Es ist schön, dass ich Demokratie auch mal anders kennenlernen darf und jetzt auch verstehe, warum Entscheidungen manchmal so lange dauern“, sagt die Erfurterin und fügte hinzu: „Als Athlet ist man unheimlich zielorientiert und schnell. Jetzt ist es wichtig und richtig, andere Meinungen zu hören. Oft dachte man, dass seine Meinung die einzig richtige ist. Jetzt hört man andere Meinungen und stellt fest: Stimmt, das ist auch ein guter Ansatz.“

Rund sechs Tage im Monat ist Vogel mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Stadtrat inklusive der Vor- und Nachbetrachtung von Sitzungen beschäftigt. Sie tue alles dafür, dass man wieder mehr der Politik vertrauen könne, betonte die Rekord-Weltmeisterin, die als WM-Botschafterin und TV-Expertin in dieser Woche bei der Bahnrad-WM in Berlin im Einsatz ist.