Bernd Jentsch über Patente und Gründer.

Thüringen als Land der Erfinder – das ist alles andere als neu. Erinnert sei etwa an Carl Zeiss und Ernst Abbe und ihr Wirken in Jena. Was damals mit dem Pröbeln in der Werkstatt für Feinmechanik und Optik begann, setzt sich in der Saalestadt bis heute fort.

Geforscht, entwickelt und patentiert wird im optischen Zentrum Thüringens bis heute in den Niederlassungen der bekannten Konzerne, unzähligen größeren und kleineren Unternehmen, Instituten und der Universität.

Mit Erfolg, wie die Daten der Statistiker belegen. Mit 28 Patentanmeldungen je 100.000 Einwohner liegt Thüringen in einem Ranking der Bundesländer weit über dem Durchschnittswert der neuen Bundesländer. Das ist gut und wichtig für die Wirtschaft im Freistaat, denn nur mit neuen Ideen und Erzeugnissen kann man sich im knallharten internationalen Wettbewerb auf den Märkten behaupten.

Hielten sich die Thüringer in den zurückliegenden Jahren beim Gang in die Selbstständigkeit eher zurück, könnte sich dies in den nächsten Monaten wieder ändern. Bislang wurden Fachkräfte allerorten händeringend gesucht, konnten Bewerber die Konditionen einer Festanstellung aushandeln.

Doch die Corona-Krise zwingt selbst gestandene Konzerne zum Stellenabbau. Ein Umstand, der viele Thüringer zum Umdenken bewegt. Warum nicht das Geschick in die eigenen Hände nehmen und ein Unternehmen gründen?

Ein Trend, der angesichts des Themas „Nachfolge“ dringend nötig ist. Viele Unternehmer, die kurz nach der Wende gegründet haben, wollen sich jetzt altersbedingt zurückziehen. Finden sie keine Interessenten für die Betriebe, stünden Hunderte Firmen vor dem Aus.

Daher ist jeder potenzielle Gründer gut beraten, sich auf dem Markt umzusehen, ob es nicht einfacher ist, ein bestehendes Geschäft fortzuführen.

Thüringer melden viele Patente an