Erfurt. Der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, sieht bei der Linken eine Mitschuld am Aufstieg der AfD.

Nach Meinung des neuen Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, trägt die Linke in Ostdeutschland eine Mitschuld am Aufstieg der AfD.

«Ich formuliere da jetzt bewusst sehr vorsichtig: Aber ein Stück weit profitiert die AfD von dem, was die Linkspartei 30 Jahre lang formuliert hat - das nämlich alles schlecht sei», sagte Wanderwitz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Viele Protestwähler seien inzwischen bei der AfD angekommen. «Das Feld haben vorher andere bestellt.»

Der Ost-Beauftragte erklärte, er stelle die Linke nicht auf eine Stufe mit der AfD. «Die größte Gefahr ist der Rechtsradikalismus.» Das bedeute aber nicht, «dass wir nach links keine Grenzen kennen».

Linke „am Rand des Verfassungsbogens“

Außerdem gebe es innerhalb der Linken immer noch Menschen, die in der DDR Unrecht begangen hätten. Und es gebe Menschen wie die Thüringer Linke-Chefin Susanne Hennig-Wellsow, die mit ihrer Nähe zur vom Verfassungsschutz als extremistisch eingeschätzten Antikapitalistischen Linken programmatisch an den Rand des Verfassungsbogens gingen.

Der große Erfolg der Linken in Thüringen - sie liegt in aktuellen Wahlumfragen derzeit bei 39 bis 40 Prozent - sei einzig und allein das Verdienst des bisherigen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, der alles andere sei «als ein sozialistischer Einpeitscher», sagte Wanderwitz.