Erfurt. Thomas Stepputat, Chef der Thüringer Fernwasserversorgung, steht in der Kritik. Hintergrund ist ein seit Wochen schwelender Streit insbesondere um den Umgang mit Personal.

Der Umweltausschuss muss am Mittwoch über seine Transparenz entscheiden. Denn dem Landtagsgremium liegt ein Antrag auf Einsicht in Unterlagen einer vertraulichen Sitzung vor. Der Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsratsmitglied der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) möchte Antworten der Landesregierung auf Fragen der CDU-Fraktion zur Debatte um den Geschäftsführer der Anstalt, Thomas Stepputat, einsehen zu dürfen. Das ist eigentlich nur Ausschussmitgliedern und ausgewählten Fraktionsmitarbeitern erlaubt.

„Wir stimmen diesem Ansinnen natürlich zu“, sagte ein Sprecher der CDU-Fraktion am Dienstag dieser Zeitung. Spannend ist, wie sich die Fraktionen von Rot-Rot-Grün verhalten werden, die bereits seit Jahren für mehr Transparenz und Öffentlichkeit der Landtagsausschüssen werben.

Hintergrund ist ein seit Wochen schwelender Streit um den bei Mitarbeitern offenbar unbeliebten Chef der TFW. Ehemalige und aktuelle Beschäftigte der Anstalt haben vor Wochen den für Arbeitnehmer-Rechte eintretenden Kölner Verein „Work Watch“ eingeschaltet und so Vorwürfe gegen Thomas Stepputat öffentlich gemacht.

Seit Dienstag liegt der Redaktion zudem ein Brief früherer Mitarbeiter mit deutlicher Kritik vor. Es gibt aber auch Zustimmung. So hat sich der Verwaltungsratsvorsitzende der TFW, Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller, mehrfach für den Verbleib von Geschäftsführers Stepputat ausgesprochen. Das Land Thüringen hält an der Anstalt 67,3 Prozent der Anteile, die übrigen 32,7 Prozent gehören dem Fernwasserzweckverband Nord- und Ostthüringen.

Insbesondere wird der Umgang mit dem Personal in der Thüringer Fernwasserversorgung kritisiert. Es gebe keine Möglichkeit der offenen Meinungsäußerung, heißt es in dem der Redaktion vorliegenden Schreiben. Die früheren Kollegen wollen mit ihrer Kritik erreichen, dass die TFW eine wirtschaftlich stabile und sichere Zukunft habe, schreiben sie an die Abgeordneten des Umweltausschusses.