Erfurt. Die „Blauen“ verstehen sich in Thüringen als „die neue Heimat für alle freiheitlich-konservativen Bürger“ aber auch als „Grenze rot-rot-grüner Öko-Sozialismus-Experimente“

Die Partei von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry hat ihre Strukturen in Thüringen gefestigt. Mit einer 14 Personen umfassenden Landesliste plant „Die Blaue Partei“ ihren Antritt bei der Landtagswahl im Oktober. Als Spitzenkandidatin schickt die Petry-Partei die 41-jährige Nicole Tantz-Anding ins Rennen. Sie war bei der Kommunalwahl für die Bürgerinitiative Bad Berka in den Stadtrat eingezogen. Jetzt plant sie den Sprung in den Landtag. Platz 2 hat Dirk Geyer, der für die Bürgerinitiative Weimarer Land in den Kreistag einzog, inne. Dort sitzt er gemeinsam mit Ex-Landrat Hans-Helmut Münchberg, der wiederum nicht für die Petry-Partei sondern als Einzelkandidat in den Landtag einziehen will.

Die „Blauen“ verstehen sich in Thüringen als „die neue Heimat für alle freiheitlich-konservativen Bürger“ aber auch als „Grenze rot-rot-grüner Öko-Sozialismus-Experimente“, formuliert es die Spitzenkandidatin in einer Mitteilung.

Die ist am Dienstag von Mario Mieruch versendet worden – er tritt als Landesvorsitzender in Thüringen der Partei auf. Er sorgte nach der Bundestagswahl für Schlagzeilen, als er wie Frauke Petry aus der AfD aus Protest gegen den völkisch-nationalistischen Flügel um Thüringens AfD-Chef Höcke austrat. Mieruch gehört wie Petry nach wie vor dem Bundestag an.

Warum ausgerechnet er jetzt die Blauen in Thüringen führt ist unklar. Zumal vor einem Jahr noch der ehemalige Thüringer CDU-Schatzmeister Jens Krautwurst als großer Hoffnungsträger der Petry-Partei präsentiert wurde. Damals hieß es „Für den Freistaat Thüringen haben wir einen Spitzenmann gewonnen“. Jetzt taucht Krautwurst nicht einmal mehr auf der Landesliste auf. Auf Nachfragen reagierte er bisher genau wie Mieruch nicht.

Auf Platz sieben der Landesliste findet sich übrigens ein aktueller Thüringer Landtagsabgeordneter. Der 70-jährige Klaus Rietschel hat sich den Blauen angeschlossen. Er war zu Jahresbeginn aus der AfD und damit auch der Fraktion im Thüringer Landtag ausgetreten. Er sieht in seiner neuen Partei „Menschen die konsensfähig sind“. Deshalb habe er sich aufstellen lassen, sagte er auf Anfrage.