Erfurt. Die Grünen schwächeln in den Umfragen, setzen aber auf die unentschlossenen Wähler – und eine Fortsetzung der Koalition mit Linken und SPD.

Trotz zuletzt gesunkener Werte in den Umfragen geben sich die Thüringer Grünen vor dem Wahlkampfendspurt optimistisch. „Da ist noch viel Spiel drin“, sagte Spitzenkandidat Dirk Adams am Montag. Seine Co-Spitzenkandidatin Anja Siegesmund verwies darauf, dass ein gutes Drittel der Wähler noch unentschieden sei.

In der vergangenen Woche kamen die Grünen in zwei Umfragen auf 7 und 8 Prozent. Damit lagen sie deutlich unter früheren, teils zweistelligen Werten – allerdings immer noch über ihrem Wahlergebnis von 2014. Damals hatten sie 5,7 Prozent der Zweitstimmen erhalten.

Siegesmund bekräftigte, dass ihre Partei die Koalition mit Linken und SPD fortsetzen wolle. „Das ist unser Plan A“, sagte sie. Nur mit starken Grünen würden Ziele wie Klimaschutz oder Mobilitätsgarantie durchgesetzt. Auf Nachfrage, ob weitere ihre Aussage gelte, dass sie zu Gesprächen mit der CDU bereit sei, falls es nicht für Rot-Rot-Grün reiche, antwortete Siegesmund. „Wenn eines einen Plan B geben muss, werden wir uns dann dazu positionieren.“ Damit schloss sie erneut nicht die Beteiligung an einer unionsgeführten Regierung aus.

Adams griff die AfD massiv an. Sie sei eine „faschistische Partei“, geführt von dem „Faschisten und Rassisten“ Björn Höcke, sagte er. In diesem Zusammenhang warf er CDU-Landeschef Mike Mohring vor, sich nicht deutlich genug von der AfD abzugrenzen. Der Oppositionsführer müsse erst noch beweisen, dass er sich nicht von der AfD unterstützen lasse.

Der Grünen-Landtagsfraktionschef verwies auf Nachfrage auf ein Interview Mohrings im Sender MDR Aktuell, in dem er auf eine Hörerfrage, der eine Zusammenarbeit mit der AfD empfahl, so reagierte: „Ja, der Silvio hat nicht unrecht, weil viele diese Frage stellen und wir haben sie ja vorhin auch diskutiert. Aber zunächst gilt: Wir kämpfen für ein starkes Ergebnis und führen keinen Koalitionswahlkampf.“ Der CDU-Landeschef hatte allerdings an derer Stelle klar Gespräche mit der AfD ausgeschlossen. Dies ist auch Beschlusslage des CDU-Bundesspitze, der Mohring angehört.

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