Mühlhausen. Der dritte Jugenddialog fand am Donnerstag in der Brotlaube statt. Die Teilnehmer kommen aus dem gesamten Landkreis.

Den Impuls für des Thema des dritten Jugenddialogs gab es schon im Dezember. Damals fand der Jugenddialog in Bad Langensalza statt. Der Tenor der Teilnehmer lautete: „Bei uns ist doch für Jugendliche nichts los.“ Zu wenig Freizeitangebote für Jugendliche gebe es im Landkreis, Kunst und Musik würden kaum gefördert, Jugendräume zu finden, sei schwierig, Bus- und Bahnverbindungen sehr schlecht.

Welche Angebote es zum Helfen tatsächlich gibt oder um sich besser zu vernetzen, dass sollten die knapp fünf Stunden in der Brotlaube am Mühlhäuser Obermarkt zeigen. Der Dialog wurde gemeinsam organisiert vom Verein Zwiwel in Bad Langensalza, dem Landratsamt Unstrut-Hainich und dem Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft am Standort Mühlhausen, das für das Projekt „Lokale Partnerschaft für Demokratie“ in der Region die Koordination übernimmt.

Die Einladungen zum Jugenddialog waren von ihm und dem Verein „Zwiwel“ (Zwischenwelten) an die Schulen im Landkreis verschickt worden.

Zahlreiche Träger der Jugendarbeit und von Hilfsangeboten stellten sich im „Speeddating“ mit den jungen Leuten vor. Unter anderem auch der „Kinderfreundliche Landkreis“. Für den war Katrin Vogler vor Ort und hörte, wie zwei junge Mädchen aus ganz unterschiedlich gelegenen Dörfern darüber klagten, dass es bei ihnen keinen Jugendclub mehr gibt. Zumindest für eines der genannten Beispiele wusste sie die Erklärung: „Der Bürgermeister wollte keinen Sozialarbeiter haben, er hat ihn mit Verweis auf die zahlreichen Vereine abgelehnt.“

Was die Jugendlichen mitgenommen haben, das ist vor allem eines: dass sie durchaus auch das Pferd von hinten aufzäumen können und die Angebote in ihre Schulen und in ihre Orte tragen. „Manchmal brauchen Lehrer auch Unterstützung“, meint Vogler.

Suchthilfe-Verein stellt sich vor

Vorgestellt hat sich der Verein „Suchthilfe in Thüringen“ – kurz Sit – mit seinen Standorten in Mühlhausen und Bad Langensalza. Für Außenstehende war es schon erstaunlich, wie viele Jugendliche bekannten, schon Gras geraucht zu haben. Und: Zu einer Feier am Wochenende und zu einer Fahrt zum Fußball, da gehört Alkohol „ganz selbstverständlich“ dazu.

Auch eine junge Gymnasiastin bekannte: „Nach einer Geburtstagsfeier war mir so übel, dass ich seitdem nur noch ein Glas Sekt oder Wein am Abend trinke.“ Druck aus dem Freundeskreis, doch weiter mitzutrinken, bekomme sie nicht.

Darüber hinaus waren unter anderem die KAB, der ASB, das Projekt Koa, die 3K-Theaterwerkstatt und das Kloster Volkenroda vertreten.