Erfurt/Suhl. Verbandschef Weimann fordert, dass auch Politiker, Selbstständige und Beamte in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Der VdK kämpfe für eine Rente, die „für alle Generationen sicher“ sei.

Der Sozialverband VdK fordert eine grundlegende Reform der gesetzlichen Rentenversicherung. „Immer mehr Rentner können von ihren Altersbezügen nicht leben und sind auf staatliche Unterstützung angewiesen“, kritisierte am Samstag der Landesvorsitzende des VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann, auf dem Verbandstag in Suhl.

Wer in einem der reichsten Länder der Erde jahrzehntelang arbeite, Kinder großziehe und Angehörige pflege, müsse eine Altersvorsorge erwirtschaften können, die ihm im Ruhestand ein Leben frei von Armut ermögliche, stellte der 63-jährige Jurist klar. Damit, dass das derzeit in Deutschland nicht für alle Menschen möglich sei, müsse endlich Schluss sein.

Weimann betonte zugleich, dass der VdK für eine Rente kämpfe, die „für alle Generationen sicher“ sei. Dafür fordert der Sozialverband unter anderem „die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung durch Unternehmen, die durch Automatisierung und Digitalisierung mit nur wenigen Beschäftigten hohe Gewinne erzielen“. Zudem sollten künftig alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Das gelte dann auch für Selbstständige, für Politiker und für Beamte, so Weimann weiter.

VdK Hessen-Thüringen hat 275.000 Mitglieder

Der Verband formulierte auch konkrete Forderungen an die künftige Thüringer Landesregierung, die am 27. Oktober neu gewählt wird. Sie solle unter anderem die Gesundheitsversorgung auf dem Land sicherstellen und den Pflegenotstand wirksam bekämpfen, erklärte der VdK-Chef.

Gegen die zunehmende Spaltung der Gesellschaft helfe vor allem die Wiederherstellung sozialer Gerechtigkeit in Deutschland.

Paul Weimann wurde am Samstag auf dem 22. Verbandstag des VdK Hessen-Thüringen mit deutlicher Mehrheit wieder zum Landesvorsitzenden gewählt. Der Jurist hatte nach dem Rücktritt seines Amtsvorgängers Karl-Winfried Seif die Funktion im Mai des Jahres 2017 übernommen. Als einer der Stellvertreter wurde Gottfried Schugens vom VdK-Bezirksverband Ostthüringen gewählt. Der VdK Hessen-Thüringen hat nach eigenen Angaben inzwischen rund 275.000 Mitglieder. Der Verband setzt sich vor allem für soziale Gerechtigkeit ein und leistet Hilfe bei allen Fragen rund um Behinderung, Rente sowie Pflege.