Schlotheim. Forschungsprojekt der Wüstenrot-Stiftung zeigt Streifen in Schlotheim

Als „europäische Stadt im Kleinformat“ wird Schlotheim im Filmprojekt der Wüstenrot-Stiftung „Neues aus kleinen Städten und großen Dörfern“ dargestellt.

Schlotheim steht als eine Erfolgsgeschichte. „Der ländliche Raum hat extrem zu kämpfen, besonders die Orte zwischen 3000 und 5000 Einwohnern“, sagt Projekt-Leiter Stefan Krämer vom „Studio urbane Landschaften“ und erklärt: „Wir suchen Geschichten des Gelingens, wir wollen Perspektiven zeigen, keine Probleme.“ Man habe Statistiken bemüht, geschaut, wo die Wirtschaft floriert und wo die Bevölkerungszahl zumindest stabil ist.

Zu sechst waren die Landschaftsarchitekten und Landschaftsgestalter sowie Filmer im vergangenen Jahr zweimal in Schlotheim unterwegs, haben rund 100 Menschen befragt – und gefilmt. „Das gab noch einmal einen neuen Blickwinkel“, meint Hille von Seggern.

Das Ergebnis ist in vier kurzen Filmen zu sehen. Die spielen nicht nur in Schlotheim, sondern auch in Amt Neuhaus in Niedersachsen, in Gerabronn (Baden-Württemberg) und in Meldorf (Schleswig-Holstein). Schlotheim war dabei die kleinste Kommune. Donnerstagabend wurden die Filme im voll besetzten Saal im Schloss erstmals gezeigt. Schwerpunkte sind dabei Fragen wie: Wie gestalten sich die Alltagswelten der Einwohner? Was begründet den positiven Trend? Welche Geschichten erzählen die Menschen, der Alltag, Wiesen, Wälder, Häuser? Was Schlotheim angeht, da wird vom Fußball-Internat erzählt, dem Kohleschlagen, dem umgehenden Grün, das für Lebensqualität sorgt.

Schlotheims Bürgermeister Hans-Joachim Roth (CDU) erinnerte sich an die ersten Begegnungen mit der Projektmannschaft. „Wir sind durch Schlotheim gelaufen und sie fanden den Krawattenturm schön. Das konnte ich nicht verstehen. Man muss Bekanntes nur mit neuen Augen sehen.“ Noch ist das Forschungsprojekt nicht ganz abgeschlossen, einfließen sollen die Bewertungen der Schlotheimer, die nun den Film gesehen haben.