Heiligenstadt. Den Strukturen der Sünde und den Ursachen des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche widmet sich ein öffentlicher Vortrag in Heiligenstadt.

In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass in Ländern auf der ganzen Welt Vertreter der katholischen Kirche sexuelle Gewalt gegen Minderjährige verübt haben, so beispielsweise in Australien, Chile, Deutschland, Irland und den USA.

Die Täter wurden von ihren Vorgesetzten gedeckt, ihnen wurde mehr als den Opfern geglaubt. Ihre Taten waren vertuscht worden. In Australien und Frankreich wurden inzwischen hochrangige Vertreter der katholischen Kirche verurteilt. Welche persönlichen und strukturellen Faktoren in der katholischen Kirche haben diese Taten und ihre Vertuschung begünstigt? Wie steht es weltweit um das Bewusstsein um diese Faktoren und die Notwendigkeit, sie zu ändern? Und was muss sich ändern, damit sich solche Straftaten nicht wiederholen?

Diesen Fragen widmet sich der Vortrags- und Gesprächsabend am Dienstag, dem 18. Februar, um 19.30 Uhr im Heiligenstädter Marcel-Callo-Haus. Mit dem Titel „Strukturen der Sünde. Systemische Ursachen des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche“ ist der Abend überschrieben.

Als Referent wird Professor Hans Zollner erwartet. Er ist Theologe, Psychologe und Psychotherapeut, Präsident des Päpstlichen Kinderschutzzentrums der Universität Gregoriana und Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission. Veranstalter des Abend ist das Katholische Forum im Land Thüringen in Kooperation mit dem Eichsfeldforum.