Heilbad Heiligenstadt. Das Veterinäramt des Landkreises gibt Tipps zum richtigen Umgang mit dem Gehacktes (für Nichteichsfelder: das spezielle regionale Hackfleisch) bei Wärme.

Sommer, Sonne satt und Gehacktes. Das Veterinäramt des Landkreises hat sich jetzt dieses speziellen Themas angenommen. Denn: „Das Eichsfelder Gehacktesbrot hat nicht nur Eingang in das lokale Liedgut gefunden, sondern ist bei vielen eng mit dem Begriff ‚Heimat‘ verbunden“, weiß man in der Behörde. Auch wenn Auswärtige dieser Tradition oftmals mit Unverständnis und leichtem Schaudern begegneten, sei und bleibe das Gehacktes fester Bestandteil des Speiseplans und komme in vielen Haushalten regelmäßig auf den Tisch. Und damit am Ende alle Verzehrer der Leibspeise der Eichsfelder unbeschadet durch die warme Jahreszeit kommen, hat das Amt ein paar Tipps. Zuerst sollte allen Liebhabern der Spezialität bewusst sein, dass es sich „um ein sehr empfindliches Lebensmittel mit hohem Gefahrenpotenzial handelt“.

Doch im Alltag wird schon mal eingekauftes Gehacktes längere Zeit im warmen Auto herumgefahren oder auch - insbesondere bei Feiern - über längere Zeit ohne Kühlung auf dem Buffet stehengelassen, weiß man im Veterinäramt. Hinzu komme, dass geschmierte Gehacktesbrötchen als Pausenbrote ohne weitere Kühlung in den Proviant gepackt und später verzehrt würden. „Ein solcher Umgang mit dem gewürzten, rohen Fleisch ist höchst fahrlässig und entspricht keiner guten Hygiene-Kenntnis. Krankheitserreger sind überall vorhanden und finden insbesondere auf fein zerkleinertem Fleisch einen idealen Nährboden“, so das Veterinäramt. Komme dann noch Wärme dazu - hier reiche schon eine Temperatur oberhalb von drei Grad Celsius - könnten sich vorhandene Einzelbakterien explosionsartig vermehren und nach Verzehr zu Gesundheitsstörungen führen, beispielsweise zu Durchfall und Erbrechen oder Kreislaufproblemen.

Kleinen Kindern kein Gehacktes anbieten

Insbesondere in den Sommermonaten verzeichnen die Gesundheitsämter vermehrt Fälle von Salmonellenerkrankungen, so die Behörde. Betroffen seien leider auch immer wieder Kleinstkinder ab einem Jahr, deren Immunsystem einer Infektion mit diesem Durchfallerreger nicht viel entgegenzusetzen habe. Das Veterinäramt rät daher, kleinen Kindern kein Gehacktes und auch keine Teewurst anzubieten, selbst wenn die leichte Kaubarkeit dies nahelege. Gleiches gelte auch für alte und immungeschwächte Personen. „Jeder einzelne Verbraucher kann außerdem durch eine lückenlose Kühlung bis zum Verzehr, einer ordentlichen Handhygiene beim Umgang (Brot schmieren) und einem schnellen Verbrauch, möglichst am Tag des Einkaufs, zu seiner eigenen Sicherheit und der seines nächsten Umfeldes beitragen“, heißt es.

Und ein schöner Sommer soll ja am Ende nicht durch ein Gehacktesbrot verdorben werden.

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