Worbis. Gute Nachricht aus dem alternativen Bärenpark in Worbis: Eine gerettete Ex-Zoobärin kann erfolgreich aus der Quarantäne entlassen werden.

Bäume, Gras, Hecken, Hügel – was für einen Braunbären eigentlich selbstverständlich sein sollte, lernt die betagte Bärendame Doro erst im hohen Alter von 28 Jahren kennen. Seit dem Wochenende ist ihre Quarantäne-Zeit vorbei. Nun erkundet sie die großen Freianlagen im Bärenpark in Worbis.

Seit ihrer Ankunft Anfang Juni befand sich die ehemalige Zoo-Bärin in der Quarantäne-Station des Tierschutzprojekts der Stiftung für Bären. Einige Wochen stand die ursprünglich in Portugal geborene Doro unter Beobachtung. Ihr Verhalten und ihre körperliche Verfassung wurden studiert und analysiert. Nach einer abschließenden, veterinärmedizinischen Begutachtung stand der Entlassung in die naturnahen Anlagen des alternativen Bärenparks nichts mehr im Wege. So öffneten sich schließlich die Tore in den Bärenwald. Hier gilt es für die alte Bärendame, nicht nur die Natürlichkeit ihrer Umgebung kennenzulernen, sondern auch das Bär-Sein an sich. Denn das blieb Doro bisher versagt.

Doro wurde 1991 in Portugal geboren und kam noch im Welpenalter nach Südspanien in einen Zoo. Dort lebte sie fast drei Dekaden auf Sandboden, engstem Raum und unter ständiger Beobachtung der Besucher. Fell- und Knochenprobleme sind nur zwei der gravierenden Resultate jener unwürdigen Haltung. Nachdem die Betreiber Anfang 2019 den Zoo verließen, wurden die Tiere sich selbst überlassen. Die Stadtverwaltung der Grenzstadt Ayamonte und die spanische Tierschutzorganisation Animals Feel suchten verzweifelt nach Auffangstationen, um die Tiere vor dem Hungertod zu bewahren. Die Stiftung für Bären erklärte sich bereit, die Braunbärin in ihrem Tierschutzprojekt unterzubringen. Am 4. Juni endete die Rettungsaktion schließlich erfolgreich, indem Doro in den alternativen Bärenpark nach Worbis gebracht wurde.

Heike Lindemann, die stellvertretende Parkleiterin in Worbis, freut sich über die erfolgreiche Rettungsaktion: „Jetzt, da Doro in den Freianlagen endlich ihren neuen Lebensabschnitt wortwörtlich auf eigenen Beinen beschreiten kann, ist die Rettungsaktion erst wirklich vorbei. In dem Moment, da sie den Kopf durch den Schieber reckt und selbstbestimmt auf den Waldboden tritt, zahlt sich unsere Tierschutzarbeit aus. Wir bedanken uns bei den Unterstützern unseres Projekts und freuen uns über jeden neuen Paten, die dabei helfen, nach der Rettung nun auch die Zukunft von Doro abzusichern.“ (red)

Nähere Informationen: online unter www.baer.de