Heiligenstadt. An der neuen Straße entstehen Baugrundstücke und weitere Parkplätze für die Besucher des angrenzenden Friedhofs.

In den meisten Navigationsgeräten ist sie noch nicht zu finden: Heiligenstadt hat eine nagelneue Straße, die Mendelssohnstraße. Zu finden ist die 130 Meter lange frisch gebaute und angeschlossene Trasse im Wohngebiet „Hoher Rain“. Viele Straßen tragen dort Namen berühmter Komponisten. Felix-Mendelssohn-Bartholdy wurde als Pate vom Stadtrat ausgewählt, da er jüdischer Herkunft war und so den Bogen von den Komponisten zu den angrenzenden Straßen schlägt, die die Namen jüdischer Heiligenstädter tragen.

Eigentlich, so sagt Bürgermeister Thomas Spielmann bei der offiziellen Einweihung Donnerstagmittag, war dieses Areal, wo nun die Straße gebaut wurde und Bauplätze geschaffen wurden, als Erweiterungsfläche für den angrenzenden Hauptfriedhof gedacht. „Aber auch im Eichsfeld sind es inzwischen mehr Urnenbeisetzungen als Erdbestattungen“, sagt er. Die Fläche wurde für den Friedhof nun doch nicht mehr gebraucht. Das Beste, was man dann mit ihr anfangen könne, sei, sie bauwilligen jungen Familien zur Verfügung zu stellen. Alle fünf Eigenheimbauplätze sind bereits vergeben. Auch entstehen insgesamt 15 Wohnungen entlang der etwa 130 Meter langen Straße. Nur ein halbes Jahr hat es nach einer längeren Planungsphase gedauert, sie samt einem 150 Meter langem Regenwasserkanal, einem 140 Meter langen Schmutzwasserkanal und der 120 Meter langen Trinkwasserleitung zu bauen. Natürlich liegen auch Gas-, Strom- und Telekommunikationskabel unter dem Asphalt. Zudem sind etwa zwölf Kurzzeitparkplätze für den Friedhof entstanden. Auch das war ein Wunsch von Bürgern gewesen, da der Friedhof eine recht starke Hanglage hat und es für manche mühsam war, vom unteresten Punkt aus die Grabstätten oben zu erreichen.