Niederorschel. Spendenscheck über 500 Euro an Kinderhospiz Tambach-Dietharz. Positive Bilanz der Saison, allerdings fiel der große Festumzug aus.

Die Karnevals-Saison ist seit über zwei Wochen Geschichte. Die Kostüme hängen längst wieder im Schrank. Doch für einen besonderen Termin zeigten sich Vertreter des Niederorschler Carneval-Vereins (NCV) gern noch einmal kostümiert und kamen am Samstag zum Lindenplatz am Ortsrand. Mit dabei waren Steffen Jünemann, Präsident des NCV, und Marek Wehner-Rajs, der den Verein als Vorsitzender seit vier Jahren leitet und von seinen Töchtern Laura und Sophie, bekannt als Tanz-Duo vom Ohnestrand, begleitet wurde. Als die Gruppe vor der Festhalle die im Rahmen von sechs Faschingsveranstaltungen gesammelte Spende von 500 Euro an eine Botschafterin des Kinderhospizes Mitteldeutschland übergab, stand ihr die Freude ins Gesicht geschrieben.

Dankbar zeigte sich Ritta Müller, die als sogenannter Spendenengel das Geld entgegennahm und erklärte, dass die permanent und dringend benötigten Zuwendungen am Hospizstandort Tambach-Dietharz für verschiedene Zwecke verwendet werden. Um den schwerstkranken Kindern zu helfen und ihnen einen guten begleitenden Weg zu ermöglichen, entstehe derzeit ein neues Eltern- und Geschwisterhaus. Dort soll künftig den Angehörigen die Möglichkeit für Erholung und Entspannung gegeben werden. Die herzliche Einladung für eine Besichtigung vor Ort nahmen die Vertreter des NCV, der derzeit 172 Mitglieder zählt, gern an. Sei doch die Unterstützung dieser Kinder und ihrer Familien eine Herzenssache, so war zu hören.

Zur abgelaufenen Saison, in der der Verein sein 40. Jubiläum feierte, zog Marek Wehner-Rajs insgesamt eine positive Bilanz. Die Veranstaltungen für die Kinder, Jugendlichen und Senioren seien gut besucht gewesen, ebenso wie der Weiberfasching und die zwei Büttenabende. Nur den schon lange geplanten großen Festumzug habe man witterungsbedingt absagen müssen. Diese Entscheidung sei nicht leicht gefallen, zumal am Festumzug 26 Wagen und Fußgruppen teilnehmen wollten.

Viele hätten sich monatelang vorbereitet und fleißig an den Wagen gewerkelt. Aber die Sicherheit gehe nun mal vor und leider könne es aus organisatorischen Gründen auch keinen Ersatz geben, erklärte Marek Wehner-Rajs bedauernd. „Dennoch hatten wir mit unserem Festprogramm auch viel Glück“, konstatierte der Vorsitzende vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise, in welcher derzeit nahezu alle öffentlichen Veranstaltungen ausfallen müssen.

Gern erinnert sich der 45-Jährige an den zweiten Büttenabend, als er selbst als Prinz Marek I. gemeinsam mit seiner Frau, Prinzessin Heidrun I., erstmalig das hoheitliche Zepter schwang. Erfreulich sei auch die gute Zusammenarbeit mit „1fach2“ wobei das Duo in der Saison ebenfalls erstmalig für den musikalischen Part sorgte. Dankbar sei man zudem für diverse Sponsoren-Zuwendungen, die beispielsweise den Druck neuer Liederhefte ermöglicht hätten. Dem stimmte auch Steffen Jünemann zu. Und beide Vollblut-Karnevalisten benannten das Engagement der Jugendlichen, die sich insbesondere für die Befüllung der Spendenbox so einiges einfallen ließen, als besonders lobenswert. Auf die Jugendarbeit, so war man sich einig, lege man besonderen Wert, nicht zuletzt, um auch zukünftig das kulturelle Leben im Ort karnevalistisch bereichern zu können.