Erfurt. Die Stadt Erfurt nutzt das Winterhalbjahr, um abgestorbene oder stark beschädigte Bäume zu fällen. Betroffen sind sowohl das Stadtgebiet als auch die Ortsteile und Ortsverbindungsstraßen.

In den Wintermonaten werden in und um Erfurt Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt. Dabei handelt es sich um bereits abgestorbene oder stark geschädigte Bäume im Stadtgebiet, den Ortsteilen sowie an den Ortsverbindungsstraßen. Die meisten Baumfällarbeiten finden auf dem Hauptfriedhof, in der Weimarischen Straße, in der Gothaer Straße, am Spielplatz Johannesplatz, in Parks und in den Ortschaften wie beispielsweise Stotternheim statt.

Auch im Geschützten Landschaftsbestandteil Petersberg – im Volksmund „Wäldchen“ genannt – müssten aus Verkehrssicherungsgründen noch in diesem Jahr beginnend, spätestens jedoch im Januar, etwa 82 Bäume gefällt werden, teilt die Stadtverwaltung mit. An zehn weiteren Bäumen finden Kronenpflegemaßnahmen statt und die Entnahme von Totholz. Fünf Bäume werden sehr stark eingekürzt.

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Hier werden in und um Erfurt Bäume gefällt
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Diese Fällungen stünden nicht direkt im Zusammenhang mit dem geplanten Bastionskronenpfad. Auf Grund der aktuellen Baumkartierungen sei aber zwingender Handlungsbedarf gegeben.

Seit den beiden Dürrejahren 2018 und 2019 gebe es im "Wäldchen" zunehmend absterbende Bäume. Betroffen sind überwiegend Robinien und Ahornarten.

Es werden tote Bäume gefällt, absterbende Bäume mit einem hohen Totholzanteil und Ahorne mit der Rußrindenkrankheit. Diese Pilzerkrankung schreitet schnell voran und kann viele weitere Bäume anstecken. Betroffene Bäume werden schnell brüchig. Darüber hinaus sind die Sporen des Pilzes auch für Menschen gefährlich. Die Fällarbeiten an diesen Bäumen müssen daher mit besonderen Schutzmaßnahmen erfolgen.

Das Totholz der nicht erkrankten Bäume werde überwiegend in großen Stücken auf der Fläche belassen, um als Habitat für Insekten und Pilze zu fungieren.

Nach Angaben der Stadtverwaltung werden zunächst keine neuen Bäume gepflanzt, da ausreichend junge Bäume in der Krautschicht bereits warten würden. Wenn entschieden ist, ob der Bastionskronenpfad gebaut wird, werden trockenheitstolerante heimische Baumarten gepflanzt.

Das Vorgehen sei mit dem Umweltamt abgestimmt. Bei den Arbeiten, die teilweise schon begonnen haben, wird der Artenschutz beachtet.

465 Bäume müssen im Zoopark Erfurt gefällt werden

Vor knapp zwei Wochen wurde bekannt, dass die neun Spitz- und Bergahorne, die 2009 am Hirschgarten gepflanzt wurden, Neupflanzungen Platz machen müssen. Sie hatten sich trotz intensiver Pflege nicht entwickeln können. Im Zoopark Erfurt hatte gar die Rußrindenkrankheit zugeschlagen. 465 Ahornbäume waren ihr zum Opfer gefallen. Die Mitarbeiter mussten in Schutzanzügen zu Werke gehen, weil die Sporen dieses Pilzes für den Menschen gefährlich sein können.

Baumfällungen sind in Erfurt ein heikles Thema. Eine Bürgerinitiative namens „Stadtbäume statt Leerräume“ setzt sich gegen Baumfällungen auf dem Petersberg ein. Derzeit macht sich die Initiative gegen Fällungen im Wäldchen nahe des Bundesarbeitsgerichtes stark.

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