Büßleben. Ortsteilbürgermeister vorgestellt: Kathrin Hörr setzt sich für eine bessere Bus-Anbindung von Büßleben ein

Am 20. Mai drohte Starkregen, doch Büßleben war gerüstet. „Die Behörden und die Feuerwehr haben mich frühzeitig über die Lage informiert“, erzählt die Ortsteilbürgermeisterin Kathrin Hörr. „Und als wir die Hochwasser-Gefahr im Ort in die Breite getragen haben, waren die Bürger vorbereitet.“ Oberhalb des Dorfes ist seit einigen Jahren eine Geröllsperre installiert, und sollte der nächste Starkregen tatsächlich kommen, soll auch ein System aus Niederschlagsmessern und Sirenen die Bevölkerung warnen.

Der 20. Mai war für Kathrin Hörr ein guter Tag. Er zeigte, dass die Arbeit in ihrer ersten Amtszeit Früchte trug. Nach dem Starkregen von 2014, dem zweiten in zwei Jahren, hatten Hörr und der Ortsteilrat den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf den Hochwasserschutz gelegt.

Aus der anfänglichen Zurückhaltung der Stadtverwaltung ist laut Kathrin Hörr eine gute Zusammenarbeit geworden. Viele Forderungen wurden erfüllt. Das Thema wird sie aber nicht loslassen, und an einem für den Ort sehr wichtigen Punkt lässt sie ganz bestimmt nicht locker.

„Wir fordern weiterhin einen Ersatzneubau für die Trolle-Brücke“, sagt Hörr. Die Brücke im Zentrum, die als kritischste Engstelle bei Hochwasser gilt, wird voraussichtlich Mitte 2020 abgerissen. So weit, so gut. Doch ohne die wichtige Verbindung wollen die Büßleber nicht leben.

Der Ersatzneubau, den die Stadt wegen fehlender Fördermittel zunächst versagte, soll nun nach der Buga entstehen. „Wir hoffen und vertrauen auf die Zusage, werden aber überprüfen, dass sie auch eingehalten wird“, betont Hörr.

Parkplätze, Spielgeräte und Grünflächen

Der Ortskern insgesamt, der als Ensemble denkmalgeschützt ist, wird in der neuen Amtszeit einen wichtigen Schwerpunkt bilden. Denn die Kanalarbeiten im Ort erreichen in den nächsten Jahren Schlüsselstellen mit kleinen und größeren Plätzen, die für das gesellschaftliche Leben und die Aufenthaltsqualität wichtig sind.

Die Qualität dieser Plätze kann durch eine behutsame Umgestaltung noch verbessert werden, meint Hörr. „Dabei kommt es auch darauf an, den richtigen Ausgleich zwischen Parkplätzen, Grünflächen, Sitzgeräten und Outdoor-Spielgeräten zu finden“, erzählt sie.

Ebenfalls auf der Vorhabenliste der neuen Amtszeit steht der ÖPNV. Wenn der Bus-Stop im Zuge der Kanal- und Straßenarbeiten und aus Gründen der Barrierefreiheit an die Hauptstraße verlegt wird, soll dort ein Bushäuschen die Passagiere vor widrigem Wetter schützen. „Es ist die zentrale Haltestelle im Ort und wird auch von Schülern viel genutzt“, sagt Hörr.

Mit dem neuen Nahverkehrsplan der Stadt sollen aber auch die Verbindungen besser werden. „Zwei Busse pro Stunde und am Wochenende nur ein Bus alle zwei Stunden ist deutlich zu wenig“, findet die Bürgermeisterin. „Die Mentalität wandelt sich, die Leute wollen nicht mehr alle mit dem Auto fahren – aber es braucht Angebote.“

Die wichtigste Aufgabe der nächsten Wochen wird es sein, den Jugendklub wieder zum Laufen zu bringen. Das hängt vor allem an der Stelle eines Jugendpädagogen, die seit Mai unbesetzt ist. „Es wäre wünschenswert, die wichtige Anlaufstelle für Jugendliche mit dem Beginn des neuen Schuljahres wieder zu öffnen“, sagt Hörr.

Ansonsten setzt Kathrin Hörr auf Beständigkeit. „Wir sind ein Dorf und wollen es bleiben“, betont sie. Das werde auch gelingen, wenn die Vereine, der Ortsteilrat, die Kirchgemeinde und Solo-Aktivisten weiter so gut zusammen arbeiten.