Altstadt. Musicaldarsteller Christian Miebach schwärmt von den Domstufenfestspielen und Erfurt. Sonntag singt er auch im Dom

Von der großen Hauptstadt nach Erfurt kam Christian Miebach zum allerersten Mal, um bei den Domstufenfestspielen mitzuwirken. Und schon seit der ersten Begegnung mit dieser Stadt ist der Berliner von Erfurt begeistert. Das liegt nicht nur an seiner Rolle im Musical „Der Name der Rose“. Er singt und spielt Berengario. Als Gehilfe in der Bibliothek stirbt er bei jeder Vorstellung auf den Domstufen aufs Neue als dritter Mönch.

„Alle hier kennen die Domstufen und die Domstufenfestspiele und sprechen so nett davon“, schildert er seine Erfahrungen, die schon mit der Ankunft am Hauptbahnhof begonnen haben. „Ich bin sehr gerne hier.“

Gesang, Schauspiel und Tanz hat er an der Universität der Künste in Berlin studiert. Doch mit Kirchenmusik ist der 29-Jährige auch schon lange verbandelt. „Bei meiner Kirchengemeinde in Berlin singe ich häufiger in den Gottesdiensten“, sagt der junge Mann.

Das hat er nun auch an allen August-Sonntagen sowie an Maria Himmelfahrt im Dom getan – zum vorerst letzten Mal am morgigen Sonntag.

Wie das Leben manchmal so spielt, kam er über seinen Heimatpfarrer und das hiesige Ordinariat des Bistums zu seinem schönen Zimmer, das er während der Domstufenfestspiele bewohnen darf. „Drei Minuten vom Dom weg. Das ist doch toll“, findet er. „Besser geht‘s nicht.“

Als kleines Dankeschön findet er es nur normal, am Teil der Messfeier aktiv beteiligt zu sein. Und war beim Nachfragen auch gleich willkommen.

Wenn er einmal beim Schwärmen ist: Silvius von Kessel, der Domorganist, sei ein begnadeter Musiker, auch bei den leisen Tönen. Die Orgel im Dom sei fantastisch und die hohen Glasfenster wunderschön. Vom Musical ist er ebenso begeistert. Dass der hohe Chor zu der Zeit gebaut wurde, in der das Stück spielt, passt historisch genau.

Für die Erfurter wird es übrigens ein Wiedersehen mit Christian Miebach geben. Wenn „Grimm!“ erneut auf dem Spielplan des Theaters Erfurt steht, darf er mit von der Partie sein. „Der Intendant hat mir und auch meiner Kollegin Nele Neugebauer ein Folgeangebot unterbreitet“, sagt er. „Ich fühle mich sehr geehrt.“

Logischerweise freut er sich schon sehr auf diese Zeit. Die Entfernung Berlin – Erfurt ist mit dem ICE deutlich unter zwei Stunden zu meistern. Das ist von Vorteil, weil er zwischendurch schneller zu Hause ist. Denn eine Band hat er in Berlin auch noch. Dennoch würde er in seiner freien Zeit bei Gottesdiensten im Dom in Erfurt auch wieder singen. Wenn es zeitlich mit seinen verschiedenen Anstellungen an Theatern und Bühnen funktioniert.

Einen kleinen Tipp hat er für Erfurter, die das vielleicht noch nicht wissen: „Ich besuche gern das Angelusgebet um 12 Uhr im Dom. Da kommt man innerlich zur Ruhe.“ Zudem ist es momentan ein kühler Ort.

Gottesdienst mit Christian Miebach im Dom: Sonntag, 1. September, 11 Uhr