Erfurt. Der Jenaer Christian Altstadt greift beim Erfurt-Triathlon erneut an. Seine Vorliebe aber sind die langen Kanten. Einer davon steckt dem LTV-Mann mit dem „Ostseeman“ noch in den Beinen.

Abendlauf-Auftakt, Ultra-Teilnahme, Rennsteig-Staffelmarathon. Der Lauf- und Triathlon-Verein Erfurt (LTV) hat ei­nen ausgesprochen laufintensiven Juli hinter sich. Der August wird noch bewegter. Der Jahreshöhepunkt steht bevor: der Erfurt-Triathlon.

Für Christian Altstadt ist der Wettkampf im Strandbad Stotternheim inzwischen so etwas wie ein Hausrennen. Nach den Siegen in 2015, 2017 und 2018 gilt der für den LTV startende Profi-Triathlet auch als Favorit am 24. August. Dabei kommt die olympische Distanz eher einem Sprint für ihn gleich.

Der aus Mann aus Frankfurt/Main stanmmende Triathlon-Späteinsteiger fühlt sich auf der Langstrecke am wohlsten. Das Ergebnis beim „Ostseeman“ vor gut anderthalb Wochen unterstreicht das. Nach 3,8 Kilometer in der Ostsee, 180 Kilometern auf dem Rad und dem Marathon kam der 32-Jährige in 8:40:15 Stunden als Zweiter ins Ziel – hinter Till Schramm aus Köln (8:24:11), der dem Jenaer diesmal ein Schnippchen schlug. „Dreimal habe ich gegen ihn gewonnen, immer im Laufen. Ausgerechnet dort hat er mich diesmal überrascht. Er ist gelaufen wie ein Stier. Irgendwann hat er mich geknackt“, sagt Christian Altstadt mit Blick auf das Rennen in Glücksburg.

Obwohl dort die angestrebte Wiederholung des Vorjahressieges misslang, ist er mit der Saison zufrieden. Den Israman, das Langdistanz-Rennen im israelischen Eilat, gewann er im Januar etwa mit Streckenrekord (9:29:1 h). In Beim Roth-Challenge verpasste er knapp die Top Ten, erreichte als Zwölfter aber in 8:21:12 Stunden eine sehr gute Zeit. Eine solche strebt er auch in Podersdorf in Österreich in zweieinhalb Wochen an.

Insofern kommt der Erfurt-Triathlon eher einem Training unter Wettkampfbedingungen gleich, zumal der LTV-Mann nach einem so langen Rennen wie in Glücksburg zunächst eine Woche zur Regeneration pausierte. „Ich bin nicht ganz so optimal vorbereitet“, erklärt er.

Von einem Selbstläufer würde er ohnehin nicht sprechen wollen, da zwei, drei schnelle Konkurrenten immer dabei seien. Hubert Hammerl (Triathlon Jena), sein Trainingspartner, sei nur einer davon.

Die Vorfreude steigt vor allem auch beim LTV. Der Erfurt-Triathlon ist Aushängeschild des Vereins und erfreut sich in einer bundesweit weiter wachsenden Sportart großen Zuspruchs. Das Team um Organisationsleiter und LTV-Präsident Dominik Neiss rechnet am 24./25. August mit an die 700 Starter.

Genau hundert Namen stehen neben Christian Altstadt in der Meldeliste über die olympische Strecke (1,5 – 40 – 10) und etwas mehr noch über die Jedermann-Distanz (750 m – 20 – 5). Gerade in diesem Wettbewerb und beim Wohlfühltriathlon, bei dem Neugierige hineinschnuppern können, hoffen die Organisatoren auf ein breites Feld. Dass sich im vergangenen Jahr so viele wie noch nie dafür anmeldet hatten, lässt umso mehr hoffen. Einige der eigenen Top-Sportler werden in Stotternheim indes fehlen. Zumindest am Samstag über die olympische Distanz. Der Erfurt-Triathlon fällt auf den vorletzten Wettkampf der 2. Bundesliga. Die LTV-Mannschaft ist am 24. August in Viernheim gefordert und hofft, vor dem Saisonfinale in Baunatal (1. September) vielleicht noch Boden gutmachen zu können. Aktuell liegen die Erfurter in dem 16er-Feld an zehnter Stelle.

Änderung der Radstrecke schont Material

Auch auf Anregung aus dem vergangenen Jahr haben die Organisatoren die Radstrecke für die olympische Distanz etwas verändert. Anstatt achtmal wie bisher müssen die Teilnehmer nur noch zweimal die Plattenstraße am Strandbad entlang bewältigen. Der restliche Kurs auf einer sechs Mal zu fahrenden Sechs-Kilometer-Runde führt über asphaltierten Untergrund. Die Radstrecke ist für den Verkehr gesperrt.

Ansonsten setzten Dominik Neiss und sein Organisationsteam vor allem auf Bewährtes. Rennen für Einzelstarter und Teams, Wertungen für Firmen-Staffeln, Kinder- und Jugendwettbewerbe, Wohlfühl-Triathlon, Jedermann-Wettkampf, Ha­waiianische Stunde und nicht zuletzt die deutsche Feuerwehr-Meisterschaft: Der Erfurt-Triathlon will viel und viele bewegen.

33. Erfurt-Triathlon: Wettbewerbe und Zeitplan:

Samstag, 24. August

  • 14 Uhr: Erfurt-Triathlon und Staffeln, olympische Distanz (1,5 km Schwimmen – 40 km Rad – 10 km Laufen), ab Jahrgang 1999
  • 14 Uhr: Deutsche Feuerwehrmeisterschaften (1,5 – 40 – 10), eingebettet in den Erfurt-Triathlon
  • 16 Uhr: Triathlon für Firmenstaffeln (ab Jahrgang 2003) und Hawaiianische Stunde (0,38 – 18 – 4,21)

Sonntag, 25. August

  • 8.55 Uhr: Auftakt der Schüler- und Jugendrennen über verschiedene Distanzen, Jugend B
  • 9.10 Uhr: Wohlfühltriathlon (0,4 – 10 – 2,5)
  • 13 Uhr: Sprint und Sprintstaffeln (0,75 – 20 – 5), ab Jahrgang 2003
  • 13.10 Uhr: Jedermann-Triathlon (0,75 – 20 – 5), ab Jahrgang 1999