Erfurt. Sie zucken am Himmel und schlagen dann in den Boden ein: Hier blitzte es vergangenes Jahr am häufigsten im Freistaat - und dieser Landkreis war Spitzenreiter.

Thüringen liegt bundesweit im Mittelfeld der Blitz-Gebiete. Im vergangenen Jahr wurden im Freistaat laut Blitzatlas des Informationsdienstes von Siemens 17.300 Blitze registriert, die am Himmel gezuckt und am Boden eingeschlagen haben.

Mit 1,1 Blitzen je Quadratkilometer belegt Thüringen bundesweit den achten Platz. Spitzenreiter war das Saarland (2,4), am wenigsten (0,4) blitzte es in Mecklenburg-Vorpommern.

Rückläufige Einschläge

Deutsche „Blitzhauptstadt“ ist nach 2014 zum zweiten Mal Schweinfurt. Pro Quadratkilometer trafen in der unterfränkischen Stadt im vergangenen Jahr rund 5,0 Blitze den Boden. In Erfurt (Platz 29) wurden bei einer Dichte von 1,8 genau 480 Blitze registriert. Die geringste Dichte verzeichneten die Städte Kiel, Potsdam und Schwerin mit je 0,2. Bei den Thüringer Landkreisen liegt Gotha (Dichte 1,6/ 1527 Blitze) vorn. Dahinter folgen der Kyffhäuserkreis (1,6/1623), der Ilm-Kreis (1,5/1244), der Landkreis Sömmerda (1,3/1077) und Saalfeld-Rudolstadt (1,2/1205), wobei in fast allen Regionen des Freistaates gegenüber dem Vorjahr die Einschläge rückläufig sind.

Insgesamt ermittelte der Dienst mit 446.000 Blitzereignissen jedenfalls erneut einen vergleichsweise niedrigen Stand. Vor allem deshalb, weil der Sommer 2018 zu warm und die Wetterlagen zu stabil waren. Blitze entstehen bei Gewittern in den Wolken: Das heftige Auf und Ab von Wasser- und Eisteilchen in der Wolke führt zu einer Polarisierung der natürlichen Luftelektrizität. Wird das Spannungsfeld zwischen positiver und negativer Ladung zu stark, entlädt sich ein Blitz.

2018 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,3 registrierten Einschlägen pro Quadratkilometer. Damit liegt es im Vergleich mit den Nachbarländern im Mittelfeld. Die gemessenen Blitzdichte in Europa reicht von 0,04 in Irland bis zu 7,7 in Kroatien.

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