Erfurt. Bei Bauarbeiten in der Erfurter Südschwimmhalle wurde ein 21 Jahre alter Statikschaden in zwei Betonträgern gefunden. Jetzt ruhen die Arbeiten. Die Stadtwerke prüfen rechtliche Schritte.

Die Roland-Matthes-Schwimmhalle wird aller Voraussicht nach mehrere Wochen, im schlimmsten Fall Monate, für den Besucherverkehr gesperrt bleiben. Der Grund: Bei der eigentlich als problemlos angesehenen Neugestaltung des Eingangsbereiches wurde ein massiver Statikschaden an zwei zwölf Meter langen Betonträgern entdeckt und sofort einen Baustopp verhängt.

Nachforschungen ergaben, dass beim letzten Umbau im Jahr 1998 diese beiden tragenden Unterzüge an jeweils drei Stellen großflächig durchbohrt worden waren, um Lüftungskanäle zu verlegen. Unterlagen über die Konstruktion der Trägerbalken fehlen. Das damals verantwortliche Konstruktionsbüro gibt es nicht mehr. Zu Sicherheit wird jetzt davon ausgegangen, dass die Statik zu stark beeinträchtigt ist, so Bauleiter Frank Schöwitz. Von einer unmittelbaren Gefahr für Besucher gehen die zuständigen Stadtwerke Erfurt nicht aus, heißt es in einer Mitteilung.

Die Bohrstellen könnten mit einem Stahlkorsett versehen werden. Es müsse daher von längeren Schließzeiten ausgegangen werden. Man wolle aber versuchen, andere Möglichkeiten für Zugänge und Ausgänge zu Südschwimmhalle zu finden, so Betriebsleiterin Kathrin Knabe. Zur finanziellen Höhe des Schadens, in den auch die Einnahmeausfälle einfließen, könne derzeit noch nichts gesagt werden. Juristen prüfen derweil, ob die damals bauausführende Firma aus Niedersachsen noch belangt werden könnte.