Erfurt. Seit drei Jahrzehnten schon machen Erfurter Musiker christliche Rockmusik. Das Jubiläum feiert die Band „Kidron“ am 23. November.

Es wiederholt sich seit den Anfängen vor 30 Jahren: Es ist Freitagabend. Im Proberaum werden Kabel gesteckt, Instrumente gestimmt und Scherze gemacht. Sechs mehr oder weniger verwegen aussehende Hobbymusiker und ein Techniker beginnen mit der Probe.

Wöchentlich das gleiche Bild

Die beiden Gitarristen versuchen schnell noch einmal das neueste Lick, der Bassist hämmert einen Groove und der Sänger bringt seine Kehle in Schwung, während der Drummer die letzten vorbereitenden Handgriffe an seinem Set macht. Seit sich vor 30 Jahren fünf junge Männer in Erfurt zur Rockband „Kidron“ zusammenfanden, spielt sich hier nahezu wöchentlich das gleiche Szenario ab.

Rockige Klänge

Rockmusik in der Kirche? – Die Idee war schon damals nicht mehr ganz neu. Junge Leute, die ihrem Glauben mit moderner Musik Ausdruck geben wollten und dadurch aktiv christliches Leben in die Öffentlichkeit brachten. Und die Jungs hatten sich auf Deutsch geeinigt. Schließlich sollte jeder die Botschaft ihrer Liedtexte verstehen können. Und so ist es (von wenigen Ausnahmen abgesehen) bis heute geblieben. Neu und vermutlich einzigartig ist es, dass Kidron nach 30 Jahren immer noch existiert. Aus den Jugendlichen von damals sind längst Väter geworden, die Haare sind inzwischen weniger oder weiß aber die Musik ist immer noch kraftvoll. Dabei lässt sich Kidron nicht auf einen Stil festlegen. Von sanften Balladen über Reggae und Funk bis hin zu Heavy Metall reicht das Repertoire.

Kidron als Verbindung zu Getsemani

Kidron ist ein Fluss oder Bach im Kidrontal in Jerusalem. „Der Name hat sich angeboten“, sagt Joachim Pöcking, Techniker der Band. „Das Kidrontal führt nach Getsemani und 1989 gab es eine Band mit diesem Namen in Erfurt.“ Der Name Kidron ist geblieben und in Erfurt mit christlicher Rockmusik fest verbunden. Konzerte bestreitet die Band aber nicht nur in der Kirche, sondern bei vielen passenden Anlässen, auch bei Trauungen oder der Dekanatsjugend.

Konzert zum Jubiläum

Natürlich hat es im Lauf der Zeit ein paar Umbesetzungen gegeben. Für die, die aus persönlichen Gründen die Band verlassen mussten, rückten Jüngere nach, die Kidron neue Impulse verliehen. Neben den Gründungsmitgliedern Matthias Bode (voc), Andreas Pfeifenbring (git) und Markus Backhaus (bass) sind heute Christian Röder (git), Julian Wundrak (drums), Jonas Pfeifenbring (git, synth) und Joachim Pöcking (Technik) mit dabei.

Das Jubiläum wird mit einem Gottesdienst und anschließendem Konzert am Samstag, 23. November, 18 Uhr, in der Lorenzkirche an der Pilse/Ecke Schlösserstraße begangen. Der Eintritt ist frei.