Erfurt. Mit etwa 200 Traktoren zogen am Dienstagmittag Bauern aus ganz Thüringen durch die Landeshauptstadt, um gegen die Verschärfung der Düngeverordnungen in Deutschland zu protestieren.

Mit einem Korso aus rund 200 Traktoren haben Thüringer Bauern am Dienstag in Erfurt ihren Unmut etwa über die Verschärfung der Düngeverordnungen in Deutschland Luft gemacht. Am Vormittag waren die Landwirte aus verschiedenen Ecken des Freistaates mit ihren Fahrzeugen zu einer groß angelegten Rundfahrt durch die Stadt gestartet, wie der Sprecher des Thüringer Bauernverbands, Axel Horn, am Dienstag sagte.

Der Korso startete laut Antenne Thüringen 11.55 Uhr am Argrarhandel Erfurt in der Blumenstraße. Von dort ging es über den gesamten Stadtring bis hin zum Binderslebener Knie und von da aus wieder zurück in die Blumenstraße. Autofahrer mussten währenddessen viel Geduld aufbringen.

Die Aktion ist Teil einer Initiative, mit der die Bauern am Dienstag bundesweit gegen die für die Landwirtschaft entscheidenden Pläne der Bundesregierung zu protestieren. Bei den Regierungsplänen geht es unter anderem um mehr Natur- und Tierschutz in der Landwirtschaft, wie auch um den Schutz des Grundwassers vor Nitrat. Das Mineral gelingt etwa durch Überdüngung in den Boden. Die Landwirte sehen durch die Auflagen ihre Existenz bedroht.

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In Thüringen, Deutschland und Europa stiegen die klimapolitischen Anforderungen an die Landwirtschaft, sagte Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (Linke) laut Mitteilung zu den Protesten. Gleichzeitig verhandele die EU ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staatenbund in Südamerika, obwohl dort soziale und ökologische Standards in der Landwirtschaft missachtet würden. Das sei paradox, so Keller.

Aus ihrer Sicht sollten etwa Freihandelsabkommen nur mit sicheren und vergleichbaren Sozial- und Umweltstandards geschlossen werden. „Auf Landesebene werden wir gewährleisten, dass die Agrarstruktur erhalten bleibt und Bauern es sich weiterhin leisten können, Boden zu kaufen und zu pachten.“

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