Erfurt. Hermann Gubelt spielt Posaune im Diakonie-Quartiershaus am Ringelberg in Erfurt.

Der Ruheständler Hermann Gubelt (71) spielt am Mittwoch, 1. April, wieder im Innenhof des Diakonie-Quartiershauses am Ringelberg in Erfurt für die Bewohner. Sein Konzert beginnt um 18 Uhr. Die Musik liegt ihm am Herzen, die Nachbarschaft erst recht. Hermann Gubelt wohnt seit 21 Jahren auf dem Ringelberg in Erfurt und ist „ein Kümmerer“, wie Quartiersmanagerin Christina Fette sagt.

Ob Besuchsdienste für die evangelische Kaufmannsgemeinde Erfurt oder für das Diakonie-Quartiersmanagement als Veranstaltungsmusiker. Hermann Gubelt findet immer eine ehrenamtliche Aufgabe, so auch am vergangenen Mittwoch: Um 18 Uhr stellte er sich mit seiner Posaune in den Innenhof der Walter-Gropius-Straße 45 und spielte drei Lieder für die Menschen, deren Bewegungsradius durch die Corona-Pandemie deutlich eingeschränkt ist.

Als Vertreter der Kaufmannsgemeinde setzt er damit ein Zeichen der Verbundenheit. Die zum Teil pflegebedürftigen Bewohner lauschten dick angezogen an den Fenstern oder auf ihren Balkonen. Befragt man Hermann Gubelt nach seiner Motivation, so antwortet er: „Es ist mir wichtig, dass trotz der verordneten Isolation sich die Mensch nicht allein gelassen fühlen. Mit meinem kleinen Ständchen will ich Zuversicht und Trost spenden.“ Die 82-jährige Bewohnerin Christa Schmidt nutze schnell die Gelegenheit, nahm auf einer Bank Platz, lächelte verschmitzt und wies daraufhin, dass „man sich ja mit ausreichend Abstand zu zweit treffen könne“ und sang zur Posaune „Bis wir uns wiedersehen“, den Text eines altes irischen Segensliedes mit. Nicht nur die Bewohner des Quartiershauses, auch alle angrenzenden Nachbarn sind eingeladen: Mittwoch um 18 Uhr gibt es wieder ein Lauschkonzert im Innenhof. Menschen, die im Stadtteil Hilfe suchen oder anbieten möchten, können sich gern an Christina Fette vom Diakonie-Quartiersbüro am Ringelberg wenden.

Kontakt: Christina Fette, Telefon: 0361/554585150, E-Mail: C.Fette@diakonie-wl.de