Erfurt. Das Geld fehlt, Stellen werden nicht besetzt - und damit ändern sich auch die Öffnungszeiten für die Erfurter Bibliotheken während der Ferien.

Rund 350 Stellen und damit jede zehnte Stelle in der Stadtverwaltung ist laut Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) unbesetzt, weil das Geld fehlt. Bei den Personalausgaben im Haushalt fehlten 15 bis 18 Millionen Euro. „In der nächsten Haushaltsdebatte müssen wir die Grundsatzdiskussion darüber führen, welche Aufgaben wir noch wahrnehmen können“, sagte Bausewein. Für Ende des Jahres kündigte er zudem das seit Jahren von Stadträten geforderte Personalentwicklungskonzept an.

Anlass für seine Äußerungen im Hauptausschuss waren die stark reduzierten Öffnungszeiten der Bibliotheken ausgerechnet in den Sommerferien. Das Bildungsamt begründete die Maßnahme damit, dass wegen unbesetzter Stellen, Krankheit, Mutterschutz und Urlaub in den Ferien nur 39 der 60 planmäßigen Mitarbeiter einsatzfähig waren. Astrid Rothe-Beinlich (Grüne), Daniel Stassny (Freie Wähler) und Michael Hose (CDU) forderten dennoch eine Verbesserung der Situation und eine bessere Kommunikation. Gerade die beliebten Samstags-Öffnungszeiten müssten gewährleistet bleiben, sagten sie.

„Bibliotheken sind nur der sichtbare Teil“, meinte Bausewein. „In vielen Bereichen, auch bei Pflichtaufgaben, ist die Überlastung noch höher.“