Nordhausen. Matthias Peßolat spielte einst für den FC Rot-Weiß Erfurt Erfurt und Wacker Nordhausen. Wir sprachen mit dem Co-Trainer vor dem Thüringen-Derby.

Er ist so etwas wie der Felix Magath - der Quälix von Wacker Nordhausen. Matthias Peßolats Spezialgebiet im Training des Fußball-Regionalligisten ist die Kondition.

Auch vorm Thüringen-Derby zwischen Nordhausen und Rot-Weiß Erfurt am Freitag (18 Uhr) mussten die Spieler ran. Nach drei freien Tagen als Belohnung für drei harte englische Wochen schliff „Peßo“ die Rückkehrer am Montag ordentlich bei einer Athletik-Einheit. „Da gab es sicher Muskelkater bei den Jungs. Doch wir steuern die Belastung vor dem Derby natürlich“, meinte der 34-Jährige, der bis vor einem Jahr selbst noch über den Rasen hetzte.

Nun ist Peßolat, der in seiner Karriere für Cottbus, Erfurt, Chemnitz, Jena und Nordhausen spielte, Co-Trainer an der Seite von Heiko Scholz. „Ein Lernender“ wie er selbst sagt. Von seinem harten Training am Fußballer-Körper ist Peßolat überzeugt - wie übrigens inzwischen auch die Mannschaft. „Es ist wichtig, wenn du noch nach 70 Minuten eine Schippe drauflegen kannst. Wenn du körperlich fit bist, ist es auch leichter, sich in der Schlussphase zu konzentrieren“, so Peßolat.

Die bisherigen Ergebnisse geben dem gebürtigen Lausitzer recht. Nordhausen patzte nur einmal, dafür aber richtig - mit 1:5 bei Neuling Lichtenberg. „Wir haben das ohne Aktionismus kritisch ausgewertet und wie beim 0:5 in Halberstadt in der Vorsaison hat die Truppe die richtige Reaktion gezeigt“, hofft Peßolat auf einen einmaligen Ausrutscher in dieser Saison.

Angenehme Qual der Wahl bei der Aufstellung

Im Derby gegen Erfurt sieht der in der Landeshauptstadt wohnende Peßolat seine Nordhäuser nicht als Favorit. „Als Erfurter höre ich natürlich in der Stadt, dass sie nicht glücklich mit dem Saisonstart von Rot-Weiß sind. Aber was die Mannschaft drauf hat, konnte man gegen den BFC in der zweiten Halbzeit sehen“, so Peßolat, der einen Gegner erwartet, der sich nicht hinten reinstellt. „Das ist nicht ihre Philosophie. Es wird einen offenen Schlagabtausch geben, auf den wir vorbereitet sind“, so der Co-Trainer.

Bei Wacker sind alle Spieler wieder fit - wohl auch ein Ergebnis der körperlichen Übungen. Mickels und Kovac trainieren nach ihren Knieverletzungen wieder voll mit und Trainer Scholz und seine Kollegen Hoppe, Piplica und Peßolat haben die angenehme Qual der Wahl bei der Aufstellung. Taktik und Personal besprechen die Trainer übrigens immer im Team. „Wir fügen unsere Ideen und Eindrücke von den Beobachtungen des Gegners zusammen. Es ist ein Miteinander“, berichtet Peßolat vor den „Wochen der Wahrheit“. Nach den Spielen gegen Erfurt, Lok Leipzig (27. September) und Cottbus (6. Oktober) könne man ein Fazit ziehen, wie weit Wacker schon voran gekommen ist, meint Peßolat.

Brdaric erwartet giftiges Derby

Im Albert-Kuntz-Sportpark erwartet Thomas Brdaric im Derby gegen Nordhausen einen Kampf auf Biegen und Brechen. „Die Zuschauer werden uns beschimpfen. Damit müssen wir klarkommen“, sagte der Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt vor dem morgigen Regionalliga-Duell, bei dem er trotz Verletzungen wie die von Marcel Kaffenberger (Fußprobleme) oder Torhüter Lukas Cichos (Kreuzbandriss) mit 21 gesunden Feldspielern im Kader die Qual der Wahl hat.

Erfurt will nach dem jüngsten 2:1 gegen den BFC Dynamo auch beim Tabellendritten mindestens einen Punkt holen und damit das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage bleiben. „Wir fahren mit breiter Brust nach Nordhausen. Wir müssen aber besser ins Spiel kommen“, sagte der Trainer mit Blick auf den Auftritt gegen den BFC, als seine Mannschaft schon nach sechs Minuten zurücklag. In der vergangenen Saison schaffte Erfurt bei den Südharzern ein 0:0 und verlor das Achtelfinalspiel im Landespokal nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit schließlich mit 4:5 nach Elfmeterschießen.

  • Wacker Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt, Freitag, 18 Uhr

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