Victoria Augener über Stürme und ihre Namensgeber.

Kyrill, Xavier, Friederike – diese Namen verbindet man mit gewaltigen Orkanen, die Millionenschäden anrichteten. Das mag für die Namensträger unfair klingen, haben sie doch keinen Einfluss auf die Natur. Zuletzt ist nun „Sabine“ zum undankbaren Club der Sturmtiefs dazugestoßen.

Hinter dem Sturm-Namen steckt eine gewisse Sabine Kaufmann. Sie hatte eine Wetterpatenschaft übernommen, nicht wissend dass in ihrem Namen der Verkehr in weiten Teilen Mitteleuropas lahmgelegt werden würde. Beim Institut für Meteorologie kann jeder eine Wetterpatenschaft beantragen. Ist der Wunschbuchstabe frei, kann schon das nächste Sturmtief den Wunschnamen tragen. Auch Hochdruckgebiete suchen Namenspaten, kosten allerdings mehr.

Die Wetterpatenschaft könnte das böse Gegenstück zur Sternpatenschaft werden. Himmelsgestirne zu taufen, gilt als romantische Geste. Doch wer seinem Expartner eins auswischen will, könnte in seinem oder ihrem Namen ein Tiefdruckgebiet benennen lassen und auf einen Sturm à la Sabine hoffen. Zu beachten ist dann nur der Kalender: In geraden Jahren tragen die Tiefs Frauennamen, in ungeraden Jahren Männernamen. So wurde es 1998 beschlossen, damit schlechtes Wetter nicht mehr nur weiblich konnotiert wird.