Ralf Ehrlich über einen kleinen Unfall mit Folgen

Drei Wochen ohne Fernsehen, das war nicht etwa die Höchststrafe für den Nachwuchs, sondern bittere Realität für eine Gothaer Hausgemeinschaft. Kurz vor Weihnachten streikte offenbar die Technik und Bild sowie Ton waren weg.

Etliche Telefonate bei der Hausverwaltung brachten nichts. Man wisse nicht, woran es liegt und an der Störung werde gearbeitet. Über die Feiertage und Silvester blieb der Fernseher aus, genauso wie Anfang Januar.

„Zwei, drei Tage geht es mal ohne“, schrieb eine Leserin der Redaktion. Aber wenn es mehrere Wochen sind, mindere das die Lebensqualität, so die 82-Jährige weiter. Schließlich stelle der Fernseher gerade für Menschen im höheren Lebensalter einen wesentlichen Kontakt zu den Geschehnissen in der Welt dar.

Am Tag, als der Brief der Leserin in der Redaktion eintraf, ergab die Nachfrage, dass der Fernseher wieder läuft. Offenbar gab es in der Nachbarschaft einen kleineren Unfall, bei dem die Leitungen fürs Kabelfernsehen durchtrennt wurden.

Jetzt soll den Betroffenen das Geld fürs Kabelfernsehen erstattet werden. „Ich hätte lieber übers Fest Fernsehen gehabt“, sagt die Leserin. Auf die Frage, was sie ohne Fernseher gemacht hat, antwortet sie, dass es im Haushalt zum Glück noch ein paar Bücher gibt.