Geistliches Wort: Pfarrer Hansjürgen Dehne zieht eine Zwischenbilanz zur Adventszeit.

Advent. Alle Jahre wieder tauchen wir ein in eine Zeit mit besonderen Erwartungen und Hoffnungen, mit wiederkehrenden, liebgewonnenen und manchmal auch anstrengenden Ritualen. Die Küche in eine wunderbare Weihnachtsbäckerei verwandeln. Den Kindern oder Enkelkindern beim Adventskonzert in Schule oder Kindergarten zuhören. Beim Lernen eines Krippenspieltextes behilflich sein. Wunschzettel abarbeiten. Ein Konzert besuchen. Den Termin für den Weihnachtsbaumkauf im Blick behalten. Wer jetzt noch keine Gans bestellt hat, muss sich aber sputen!

Advent. Wie lautet Ihre Zwischenbilanz? Was haben Sie bisher in dieser Adventszeit erlebt? Hatten Sie (genügend) Zeit für besinnliche Momente, Gastfreundschaft und besondere Begegnungen? Gibt es etwas, worauf Sie sich noch freuen (können)? Haben Sie noch einen Herzenswunsch für diese Adventszeit?

Advent. Auch in diesem Jahr ist es eine Zeit des Wartens und Erwartens. Auf Geborgenheit und Frieden, auf Liebe und Licht, auf Jesus Christus, der all das und noch viel mehr für uns ist. Auch in diesem Jahr ist Gottes Advent für uns die Zeit der Hoffnung, dass Jesus Christus heute zu uns kommt: mit Gnade, Licht und Lebkuchenherzen, mit Friedenswörtern und Segenszeichen. Auch in diesem Jahr bekommen wir Gottes Advent geschenkt, um adventliche Menschen zu werden: Menschen, die sich auf die Sehnsucht einlassen, in sich selber ruhen zu können. Menschen, die sich Zeit für andere nehmen, für ihre Sorgen und Fragen, für ihre Ängste, Hoffnungen und Wünsche. Menschen, die mehr vom Leben erwarten und sich nicht abfinden mit Ausgrenzung, Unterdrückung und einer Verrohung der Sprache in unserer Gesellschaft. Mit ausgebreiteten Armen, einem weiten Herzen und einem liebevollen Blick für alle Menschen ist Jesus auf dem Weg zu uns, damit Gottes Advent sich in unseren Herzen ausbreiten kann.