Hörselgau. Die Heimatfreunde Hörselgau erfahren bei ihrem Erntedankfest großen Zulauf und die Unterstützung aller Vereine

Zum Erntedankfest ist in Hörselgau das ganze Dorf auf den Beinen. Selbst die Schützen und Karnevalisten reihen sich in den Umzug durchs Dorf ein und marschieren zum Fest an der Scheune am Weinberg.

So hatten sich die Mitglieder des Heimatvereins das gewünscht. „Heute ist der Umzug deutlich größer als sonst“, stellt ein zufriedener Vereinsvorsitzender Andreas Kley fest, als der Tross auf dem Festplatz mit Scheune nach und nach eintrudelt. Zum bunten Herbstbild tragen auch Kinder der Hörsel-Schule, die Kirmesgesellschaft und selbstverständlich mehrere Erntewagen und Traktoren bei.

Cornelia Moses-Rückel aus Teutleben hat die Ehre, mit ihrem Zweispänner die imposante Erntekrone durchs Dorf zu kutschieren. Die Heimatfreunde haben sie mit Weizen-, Gerste- und Hafer-Garben aus eigenem Anbau gebunden. Bernd Diller aus Laucha zieht mit Schlepper eine Fuhre mit Getreide. Das soll anschließend gedroschen werden. Die altgediente Dreschmaschine ist für den einen Einsatz am Sonntagnachmittag übers Jahr gewartet und geschmiert worden.

„Wir haben alle Hörselgauer Vereine aktiviert, dass sie sich am Umzug beteiligen“, sagt Kley. Es liege mehr als zehn Jahre zurück, dass es so viele Mitwirkende an dem Erntefest gegeben habe, sagt Kley und fügt ein „Leider Gottes!“ hinzu. Aber das hat sich ja nun geändert.

Vereinsmitglieder sind mit der Ernte zufrieden

Mit der Ernte selbst sind die Heimatfreunde Hörselgau zufrieden. „Sie war gut, besser als im Vorjahr mit der durchgehenden Trockenheit“, vergleicht Hobby-Landwirt Kley, der eigentlich Bauingenieur ist und am Aus- und Fortbildungszentrum in Gotha handwerklich arbeitet. Die Trockenheit in diesem Jahr habe sich nicht so verheerend auf die Erträge ausgewirkt. Die wenigen aber doch im Mai, Juni gefallenen Niederschläge seien ein Segen gewesen.

Landwirtschaft betreiben Kley und seine 13 aktiven Mitstreiter als Freizeitvergnügen. „Wir werden leider immer älter. Der Großteil ist schon über 70. Aber wir halten daran fest. Das haben die alten Leute, die das alles mit aufgebaut haben, verdient“, sagt Kley. Auf einer kleinen Fläche bauen sie Getreide an. Den Acker und das angrenzende Areal der ehemaligen dorfeigenen Dreschscheune hat die Gemeinde dem Verein zur Verfügung gestellt. Für den kleinen, aber rührigen Verein sei das vollkommen ausreichend.

Die Erträge vermarktet der Verein selbst, sogar das Stroh. Körner erwerben Vereinsmitglieder. Der Erlös komme in die Vereinskasse.

Bei aller Betriebsamkeit geht der Blick der Freizeit-Bauern auch gen Himmel. Zum Fest war es herbstlich frisch und trocken. „Wir sind dankbar für den Regen der letzten Tage“, sagt Kley. Das Niederschlagsdefizit sei nach wie vor groß. „Die Böden sind nur oberflächlich feucht. Darunter ist alles trocken. Es muss weiter regen“, sagt Kley mit Blick auf die Ernte im nächsten Jahr. – Doch jetzt wird erst einmal Erntedank gefeiert.