Ingersleben. Die Bigband probt nach der Corona-Pause mit größter Vorsicht wieder wöchentlich. Auftrittstermine stehen noch nicht fest.

Was man einmal gelernt hat, verlernt man nicht so schnell, glaubt Heiko Töpfer. Dennoch war der Vereinsvorsitzende der Schalmeien-Bigband Ingersleben überrascht, mit welchem Enthusiasmus die Hobbymusiker spielten, als sie vergangene Woche erstmals wieder proben durften. Seit Mitte März hatten sie sich zum Schutz vor Ansteckungen nicht getroffen. Der Vereinsraum ist für die Gruppe weiterhin tabu.

Für die erste Probe nach der Corona-Pause wichen die Schalmeienspieler auf die Ingersleber Mühle aus, eine weiträumige Halle. „Wir hätten auch im Freien auf dem Sportplatz proben können“, so Töpfer, „doch es drohte zu regnet.“ Dankbar ist er daher Gustav Zitzmann, der seine Halle angeboten hat. „Solange der Vereinsraum noch nicht freigegeben ist, suchen wir andere Orte zum Proben“, sagt Heiko Töpfer. Bis dahin warte man auf das Okay der Gemeinde.

Viel Platz war vonnöten. Damit die rund 25 Musiker Distanz wahrten, hatte Töpfer Dachlatten als Abstandhalter zugeschnitten, mit Absperrband umwickelt und zwischen die Notenständer gelegt. Damit auch vom Equipment keine Ansteckungsgefahr ausgeht, wurden jeder Notenständer, jedes Notenheft und jedes Instrument mit dem Namen des Spielers etikettiert. Die Utensilien wurden von jeweils einem Musiker aus den Vereinsräumen geholt. Dabei, wie auch in der Zeit bis zu Aufstellung, galt Mundschutzpflicht. Getränke, die sonst bereitgestellt werden, musste jeder selbst mitbringen. „Eine dreiviertel Stunde haben wir uns Zeit genommen, alle zu belehren“, sagt Töpfer. Mit einer Anwesenheitsliste sollen im Notfall Kontaktpersonen nachvollzogen werden können.

Dann tönten die Schalmeien, als habe es nie eine Pause gegeben. „Für die Spieler war die erste Probe nach langer Zeit ein großer Erfolg", sagt der Vorsitzende. Wofür geprobt wird, ist noch unklar. Alle Auftritte im Sommer mussten abgesagt werden. Nun habe man Termine im Oktober im Auge. „Zusagen können wir aber noch nicht, weil wir ja nicht wissen, wie dann die Situation ist.“