Fragen Sie Professor Schunk zu Grippe oder Erkältung

Doktor, ich glaub’ ich habe die Grippe, krächzt mit leiser Stimme ein Patient im Sprechzimmer. Hat er? Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann der Arzt schon aus den klinischen Symptomen die Diagnose stellen, ohne Rachenabstrich und Virusnachweis. Während einer Grippewelle ist es natürlich einfacher, eine echte Grippe von einer Erkältung zu unterscheiden. Ein abrupter Beginn aus vollem Wohlbefinden heraus innerhalb weniger Stunden mit schwerem, allgemeinem Krankheitsgefühl, mit Fieber bis 41 Grad, Muskel- und Gelenkschmerzen, trockenem Husten spricht eindeutig für eine Virusgrippe – eine Influenza. Hinzu treten bohrende Kopfschmerzen, schwere Glieder, oft Erbrechen und Durchfall, empfindliche Reaktion auf Lichtreize und Berührung der Haut, Schnupfen ist manchmal dabei.

Eine Erkältung dagegen, die sich in der herbstlichen Jahreszeit häufig einschleicht, beginnt allmählich mit Schnupfen und Halskratzen, leichter Temperaturerhöhung bis 38,5 Grad, dumpfen Kopfschmerzen und einer geringen Abgeschlagenheit und mit Muskelschmerzen. Während bei der ersten Symptomatik sofort der Arzt gefragt ist, um Komplikationen zu verhindern, können bei einer Erkältung erst vom Patienten selbst eine Reihe Hausmittel wie Gurgeln mit Salbei oder Salzwasser, feuchtwarme Halswickel, Inhalieren mit Kochsalzlösung, angewendet werden. Viel Trinken und Ruhe sind in beiden Fällen ein guter Rat.