Weimar. Festveranstaltung im Mon Ami würdigt wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der ersten Demokratie in Deutschland.

Der Verein Weimarer Republik und die Friedrich-Schiller-Universität Jena haben am Abend im Mon Ami die Forschungspreise 2020 zur Weimarer Republik verliehen. Die Festveranstaltung fand im Rahmen der Konferenz „Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol, 1918-1924“ statt.

Drei Preise für Forschungsarbeiten zur Geschichte, Politik und Kultur der Weimarer Republik waren ausgeschrieben: Der Friedrich-Ebert-Preis für die beste Habilitation oder Dissertation, der Hugo-Preuß-Preis für die beste Master- oder Magisterarbeit, Diplomarbeit oder Staatsexamen sowie der Matthias-Erzberger-Preis für die beste Bachelorarbeit. Wegen der großen Zahl hervorragender Arbeiten wurden zwei der drei Preise geteilt.

Ungeteilt vergeben wurde der Matthias-Erzberger-Preis. Die Jury würdigte mit ihm Johannes Hitzegrad für die Arbeit „Einigkeit ist Ehrenpflicht. Die Kommunalwahl in der Stadt Arnsberg 1919“.

Mit dem Hugo-Preuß-Preis zeichnete die Jury Elias Angele für die Arbeit „Schützt die Revolution! Die Stadtwehr in Bremen 1919-1921“, Moritz Herzog-Stamm für die Arbeit „Vorsichtiges Bekenntnis zur Republik. Die Reformbemühungen der Polizeiabteilung des preußischen Innenministeriums und die Frage nach Wesen und Funktion der Polizei im Volksstaat (1918-1926)“ sowie Claudius Kiene für die Arbeit „Der Zentrumspolitiker Carl Spiecker und die Herausforderung des Nationalsozialismus“ aus.

Mit dem Friedrich-Ebert-Preis würdigte die Jury Sebastian Elsbach für die Arbeit „Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Republikschutz und politische Gewalt in der Weimarer Republik“ sowie Elisabeth Piller für die Arbeit „Re-Winning American Hearts and Minds – German Public Diplomacy and the United States, 1902-1937“.

Den Festvortrag hielt Professor Michael Geyer von der Universität Chicago. Der renommierte Historiker lehrt in den USA Deutsche und Europäische Geschichte. Er stellte unter dem Titel „Il faut défendre la société“ Überlegungen zu Gewalt und Demokratie in der Weimarer Republik an. Das Thema besitze angesichts der jüngsten Ereignisse in Hanau höchste Aktualität. Deshalb beschäftigt es auch die hochkarätig besetzte Tagung der Forschungsstelle Weimarer Republik an der Uni Jena und des Vereins Weimarer Republik.