Göttern. Traditioneller Osterschmuck an der Brücke und Nachbarschaftshilfe des „Kulturdezernenten“ Wolfgang Tittl.

Die Brücke über die Magdel in Göttern trägt auch im Corona-Krisenjahr ihr Ostergewand: Marion und Bernd Langner holten die Pflanzen und bunten Eier aus der Gärtnerei Schmied ab und dekorierten den kleinen Steg.

In früheren Jahren hatten sie schon das Gärtner-Urgestein Arnold Schmied bei dieser Arbeit unterstützt. Der Senior, der den Betrieb inzwischen an seine Tochter weitergegeben hat, durfte den Langners diesmal nur aus respektvollem Abstand von seinem Gartentor aus ein paar Tipps geben – schließlich müssen sich auch gemeinnützige Arbeitseinsätze an die Pandemie-Regeln halten.

Zwei feste Frühjahrs-Institutionen sind der Corona-Krise in Göttern zum Opfer gefallen: Das traditionelle Doppelkopf-Turnier, auf das sich viele Dorfbewohner schon lange gefreut hatten und das für den 27. März geplant war, fiel aus. Auch auf einen gemeinsamen Frühjahrsputz mussten die Götterner verzichten. Der Kirmesverein wollte in diesem Rahmen die Kirche putzen und das Kriegerdenkmal auf Vordermann bringen, der Dorfverein die Freifläche am Ortsbegegnungszentrum (OBZ) vergrößern und den Spielplatz für die schöne Jahreszeit fitmachen.

Wolfgang Tittl, der ehemalige Gastwirt und als „Kulturdezernent“ des Dorfes für das OBZ verantwortlich, hofft, dass er bald wieder die beiden traditionellen wöchentlichen Öffnungszeiten (mittwochs und freitags ab 18 Uhr) anbieten darf.

Einstweilen setzte er ein Zeichen für das Miteinander im Dorf: Er begleitete Matthias Bley und dessen Hund Jonny auf eine kleine Runde durch die Frühlingssonne. Bley, den als Musiker, Zeitungsausträger und Stammtisch-Gast fast jeder Götterner kennt, ist seit einiger Zeit durch eine Erkrankung stark eingeschränkt und absolvierte den Spaziergang mit seinem Rollator. Die frische Luft tat ihm und dem Vierbeiner gut.