Weimar. In drei Wochen starten die Thüringer Bachwochen, Weimar erlebt 13 Veranstaltungen. Auch das Team um Christoph Drescher beobachtet die Corona-Lage.

Die Thüringer Bachwochen finden vom 3. bis 26. April statt. Noch muss das Team um Festivalleiter Christoph Drescher nicht vor dem Corona-Virus kapitulieren. Absagen von Künstlern oder Ensembles gab es bislang nicht, teilte Sprecher Jens Haentzschel am Montag auf Anfrage unserer Zeitung mit. Aber die Veranstalter würden „natürlich die Situation beobachten“ und gegebenenfalls entsprechend reagieren.

Mit 13 Veranstaltungen gastieren die Thüringer Bachwochen in Weimar. Mit der virtuellen Rekonstruktion der „Himmelsburg“ erfüllt sich Festivalleiter Christoph Drescher „einen großen Traum“ (wir berichteten). Das sehr ambitionierte Projekt ist vom 5. bis 26. April zu erleben. Zu den musikalischen Höhepunkten des Festivals 2020 gehört der Auftritt des russischen Geigers Dmitry Sinkovsky, teilte Jens Haentzschel weiter mit. Er gastiert am Sonntag, 5. April, 19.30 Uhr, mit seinem 2011 gegründeten Ensemble La Voce Strumentale in der Stadtkirche St. Peter und Paul. Eingeleitet werden die Bachwochen am 3. April traditionell mit der Langen Nacht der Hausmusik.

Einen neuen Spielort erobert das Festival mit der Kunsthalle Harry Graf Kessler, wo am Freitag, 10. April, die junge französische Gambistin Lucile Boulanger mit Werken von Bach und Carl Friedrich Abel, Bach-Schüler und einer der letzten großen Gambenvirtuosen, auftritt. Gleich zweimal ist in Weimar der französische Lautenist Thomas Dunford als Artist in Residence zu erleben: am Samstag, 11. April, 21 Uhr, im Kubus der Anna Amalia Bibliothek mit Théotime Langlois de Swarte sowie am Sonntag, 12. April, in der Stadtkirche mit seinem Ensemble Jupiter. Sein Bachwochen-Debüt gibt am Freitag, 17. April, 19.30 Uhr, im Musikgymnasium Schloss Belvedere der französische Ausnahmepianist David Kadouch.

Vor ein paar Jahren hat er bereits einmal für Aufsehen bei den Bachwochen gesorgt: Nun kehrt Christoph Prégardien als Solist zurück – mit den wunderbaren Solokantaten Bachs und zwei Violinkonzerten in nicht minder trefflicher Besetzung durch die Schweizer Violinistin Leila Schayegh, Professorin an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis. Sie musizieren am Freitag, 24. April, 19.30 Uhr, in der Stadtkirche St. Peter und Paul.

Wie Jens Haentzschel weiter informiert, wird in Weimar am Sonntag, 26. April, 11 Uhr, im Audimax der Bauhaus-Universität im Rahmen eines Festkonzertes zum Abschluss der Bachwochen erstmals das neue Stipendium, das Glenn Gould Bach Fellowship, vergeben. Es werde künftig alle zwei Jahre von der Stadt Weimar gemeinsam mit den Bachwochen verliehen. Ermöglicht durch die Loubscher Foundation, richtet es sich an Musikerinnen und Musiker, die Bachs Werke auf neuen medialen Wegen vermitteln wollen. Als Founding Fellow ist der irische Pianist Peter Tuite zu erleben.

Wenige Tage nach Abschluss der Bachwochen gibt es einen musikalischen Nachschlag vom Feinsten: Cameron Carpenter, Paradiesvogel unter den international renommierten Organisten, gibt am 1. Mai, 19.30 Uhr, in der Weimarhalle an seiner Tour-Orgel ein Galakonzert.

Eintrittskarten für die Konzerte sind erhältlich im Internet unter www.thueringer-bachwochen.de, telefonisch unter 0361 / 3 74 20 sowie an der Tages- bzw. Abendkasse am Veranstaltungstag.