Eisenach. Vor dem ersten Heimspiel im Jahr 2022 spricht der ThSV-Coach über das junge Keeper-Duo und erklärt, was der Neuzugang aus Kroatien schnell lernen muss.

Zum ersten Heimspiel der Rückrunde in der 2. Handballbundesliga der Männer empfängt der ThSV Eisenach die SG BBM Bietigheim am Samstag um 19.30 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle. Unter 2G plus-Regeln sind 500 Zuschauer erlaubt. Vor der Partie sprachen wir mit Misha Kaufmann, dem Coach des ThSV Eisenach.

Schauen wir noch einmal kurz auf den Start in die Rückrunde, auf den 27:24-Sieg beim TuS Ferndorf. Sie entschlossen sich schon nach 19 Minuten ihren neuen jungen Torwart Fran Lucin zu bringen.

Generell ist rückblickend zu sagen, wir haben schon in der ersten Halbzeit geführt, versäumten es mit einer Führung in die Pause zu gehen. Bis auf einen zehnminütigen Hänger haben wir auch die zweiten 30 Minuten bestimmt. Wir waren die bessere Mannschaft und haben völlig verdient beide Zähler mitgenommen. Unser neuer junger Keeper hat nach seiner Einwechslung seinen Job gut gemacht, ich war zufrieden. Er brachte Entlastung. In der zweiten Halbzeit habe ich dann wieder Johannes Jepsen eingewechselt, der dann zu einer richtig guten Leistung fand, maßgeblich an unserem Sieg beteiligt war.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke von dem jungen Kroaten?

Ausgesprochen positiv. Ein Arbeiter mit einer guten Einstellung. Er sollte versuchen, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen. Mit Johannes Jepsen und Fran Lucin geht der ThSV Eisenach mit zwei blutjungen Torhütern in die Rückrunde.

Sehen Sie darin ein Risiko?

Nein! Das sind zwei ausgesprochen hungrige Keeper, die sehr gut arbeiten, hinter einer guten Deckung auch eine gute Leistung erbringen können. Johannes Jepsen hat im bisherigen Saisonverlauf nachgewiesen, dass er ein Top-Torwart ist. Wir sind ja mit drei Torhütern in die Saison gestartet, und auch da war Johannes Jepsen unsere Nummer 1. Ich vertraue ihm zu 100 Prozent. Er wird uns noch viel Freude bereiten. Fran Lucin sorgt für frischen Wind.

Am Samstag kommt die SG BBM Bietigheim. Zum Saisonstart gewann der ThSV Eisenach in Bietigheim. Sie waren seinerzeit noch nicht ThSV-Coach. Haben Sie sich das Spiel noch einmal angeschaut?

Ja. Seitdem haben sich freilich beide Mannschaften weiterentwickelt. Die SG BBM Bietigheim gehört zu den Top-Mannschaften der Liga, mit einem insgesamt starken Spielermaterial, mit starken Individualisten.

Was geben Sie Ihrer Mannschaft für den Samstag mit auf den Weg?

Na klar, wir haben unsere Gäste analysiert. Wir benötigen mindestens die gleiche Mentalität wie beim Auswärtssieg in Ferndorf. In unserer Halle, erstmals wieder mit einigen Zuschauern, wollen wir dominieren. Wir erarbeiten einen klaren Plan mit klaren Aufgaben. Disziplin im Angriff, besser im Rückzugsverhalten; das gebe ich meiner Mannschaft mit auf den Weg.

Wie sieht es personell aus?

Ich hoffe, am Samstag sind alle an Deck.

Fast alle Trainer setzen inzwischen in Unterzahl bei Ballbesitz auf den zusätzlichen Feldspieler. Was spricht für, was gegen diese taktische Maßnahme?

Nur mit 5 Spielern anzugreifen, ist natürlich ein Handicap. Nach einer Zeitstrafe, quasi einer Bestrafung, ist man in Unterzahl. Greift man mit 6 gegen 6 an, ist die Chance, eine gute Tormöglichkeit herauszuspielen, höher. Das Risiko eines Ballverlustes, vielleicht durch Undiszipliniertheit, birgt die Gefahr eines Gegentreffers ins leere Tor. Das ist der Nachteil bei einer solchen taktischen Maßnahme. Eigentlich bin ich kein Freund des zusätzlichen Feldspielers, aber das Reglement eröffnet diese Möglichkeit. Ich wäre naiv, dieses taktische Mittel nicht für den Erfolg zu nutzen.