Eisenach. Im Interview spricht der Neuzugang über seine Geburtsstadt, seine Rolle im Team und verrät, weshalb er die Nummer 17 trägt.

Was für eine Geschichte! Danijel Grgic spielte von 2003 bis 2005 beim ThSV Eisenach. Am 11. September 2003 erblickte in der Wartburgstadt Sohn Marko das Licht der Welt. Im Sommer kehrte er in seine Geburtsstadt zurück, heuerte beim ThSV Eisenach an. Wir sprachen mit dem 1,98 Meter großen und 101 Kilo auf die Waage bringenden Neuzugang, der am Samstag zwei Tore zum 32:24Heimsieg über den VfL Lübeck-Schwartau beisteuerte.

Wie fühlen Sie sich in Ihrer Geburtsstadt?

Sehr wohl. Die Mentalität der Menschen in Eisenach gefällt mir. Ich habe eine kleine Wohnung bezogen. . Neben dem Handball setzte ich meine Ausbildung zum Bankkaufmann fort. Diese dauert noch zwei Jahre. Leistungshandball und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen, da müssen die Tagesabläufe stimmen. Einmal gehe ich von der Arbeit direkt zum Training, ein anderes Mal vom Training direkt zur Arbeit

Ihr Vater genoss sehr großes Ansehen bei der HG Saarlouis, wie lebte es sich da als Sohn?

Ganz normal. Ich verspürte keinen Druck. Ich wurde nicht zum Handball gedrängt, aber in einer Handballer-Familie kommt man schon sehr früh mit dem kleinen runden Leder zusammen. Mit sechs Jahren habe ich aktiv mit Handball im Verein, bei der HG Saarlouis, begonnen, alle Nachwuchsmannschaften bis hin zur ersten Männermannschaft durchlaufen. Im Jugendbereich wurde ich Saarland-Meister und Saarland-Pokalsieger.

Sie tragen die Rückennummer 17, wie Ihr Vater. Zufall oder Absicht?

Seit der Jugend trage ich die Nummer 17. Absicht. Das beflügelt mich.

Sind Sie ein „Lautsprecher“ oder eher der ruhige Typ?

Manchmal emotional, manchmal zu ruhig. Emotionen gehören zum Handball dazu.

Was ist beim ThSV Eisenach anders als bei der in der 3. Liga spielenden HG Saarlouis?

Die Trainingsumfänge und Inhalte sowie das Krafttraining. Die Trainingsbedingungen sind in Eisenach deutlich besser. Insgesamt ist das Niveau höher. Auch die Struktur ist anders als in Saarlouis. Alles deutlich professioneller.

Beim Sparkassen-Handballcup sahen wir Sie auch als vorgezogene Spitze einer 5:1-Abwehr. Könnten Sie sich damit anfreunden?

Durchaus. Meine Größe spielt da eine Rolle. Vorausdenken ist gefordert. Ich sehe diese Rolle als Herausforderung. Ich denke, ich kann diese Rolle ausfüllen, auch wenn ich vorher noch nicht auf der Spitze gespielt habe.

Wie sehen Sie sich beim ThSV Eisenach?

Auch wenn mein Vater vornehmlich auf Rückraum Mitte gespielt hat, ich fühle mich im linken Rückraum wohler und sehe da auch meine Perspektive.

Wo sehen Sie Ihre Stärken, wo Nachholbedarf?

Das 1-zu-1-Verhalten, meine Wurfvariabilität und das Auge für den Kreisläufer und die Außen sehe ich als meine Stärken. Zulegen muss ich noch im Abwehrspiel und in punkto Sprungkraft.

Was ist für den ThSV Eisenach in dieser Saison drin?

Ein Platz im oberen Tabellendrittel sollte möglich sein.

Und wo soll der Weg des Marko Grgic hinführen?

In die 1. Handballbundesliga, am liebsten mit dem Verein meiner Geburtsstadt.