Mühlhausen. Viele Stars finden sich bei Dreharbeiten für die neue Tischtennis-App von Janova ein.

Die Dreharbeiten zur neuen Tischtennis-App von Janova in der Halle des Post SV Mühlhausen am Kristanplatz gerieten zu einem Stelldichein der deutschen Tischtennis-Prominenz. Das lag wohl auch daran, dass die Marathon-Dreharbeiten über fünf Tage, bei denen 40 Trainingsvideos für Tischtennisübungen entstanden, von Europas führendem Tischtennisartikelhersteller Tibhar unterstützt wurden. Die Firma stellte nicht nur Ausrüstung zur Verfügung, sondern auch Athleten, die bei ihnen unter Vertrag stehen.

So konnten zum Beispiel Darko Jorgic, die Nummer neun der Weltrangliste, und Cedric Nuytinck (beide 1. FC Saarbrücken) nach ihrer 1:3-Niederlage bei den Postlern am Sonntag gleich in der Müntzerstadt bleiben. Dazu kamen Kay Stumper, Teamkollege von Timo Boll bei Borussia Düsseldorf und Vize-Weltmeister mit der Mannschaft, Ece Harac, Spielerin in der 2. Bundesliga der Damen bei SV Schott Jena, und Charlie Weber, der bei den Paralympics 1992 in Barcelona Gold gewann.

Präsentiert werden sollten die Übungen von der erfahrenen Trainerin Katharina Michajlova, die als Spielerin in der Bundesliga auch schon die Deutsche Meisterschaft gewann. Sie sollte von Erik Schreyer, Chef-Trainer des Post SV Mühlhausen, unterstützt werden. Doch dazu kam es nicht.

Dreh ohne Erik Schreyer

„Wir wollten das eigentlich mit einem Trainer-Duett drehen. 20 Übungen sollte Katharina präsentieren, 20 Erik. Jetzt mussten wir das Ganze ummodeln, weil Erik immer noch krank ist. Katharina musste die 20 Moderationen von Erik übernehmen. Das hieß, dass wir am Montag und am Dienstag sogar Nachtschichten einbauen mussten. Das war eine echte Herausforderung“, sagte ein erschöpfter Simon Stützer, Diplom-Physiker und Chef von Janova. Gedreht wurde eine Woche lang jeden Tag von 8 bis 14 Uhr. „Das war wirklich eine stressige Woche. Davor aufbauen, danach wieder abbauen. Wir mussten ja am Nachmittag den normalen Trainingsbetrieb beim Post SV der Kinder und Jugendlichen gewährleisten“, so Stützer, der selbst seit fast 23 Jahren für Post SV am Tisch steht und derzeit für Post IV spielt.

Neue App kann mit Smart Racket verbunden werden

Die App wird in Kürze allen Interessierten kostenfrei von Janova zur Verfügung gestellt. Sie kann dann mit einem Update mit dem intelligenten Tischtennisschläger, dem „Smart Racket“ von Janova verbunden werden. „Der Schläger erkennt die Schläge und kann auch unterscheiden, war es eine Vorhand oder eine Rückhand. Was er noch nicht kann, ist die Rotation des Balles erkennen. Das ist aber die Zielsetzung, dass er das auch noch lernt. Was schon geht, ist, die Beschleunigung zu messen. Wir können sehen, ob jemand den Ball zu früh trifft oder zu spät. Ziel ist es ja den Ball in dem Moment zu treffen, wenn der Schläger die größte Beschleunigung hat“, erklärt Stützer die Idee hinter dem Smart Racket. Mehr als eine Viertel-Millionen Euro ist schon in die Entwicklung geflossen.

Wer trainier am meisten, welcher Schlag sitzt am besten

Mit ihrem Smart Racket wollen die Gründer von Janova Tischtennisspielern helfen, besser zu werden. Der Spieler soll so mehr Rückmeldung zu seinem Spiel bekommen. Stützer vergleicht es mit Lauf-Apps, die dem Läufer wertvolle Daten wie Schrittfrequenz, Herzfrequenz etc. liefern.

So soll das Smart Racket den Spieler dabei unterstützen, seine Fehler zu erkennen und auszumerzen. Mit der App können sich Spieler aber auch vergleichen: Wer hat am meisten trainiert, wer hat die härtesten Schläge gemacht. „Ich werde einen Timo Boll niemals schlagen, aber ich kann in der App vielleicht irgendwann sehen, dass ich mehr trainiert habe als er. Also man kann mit der App sein Training analysieren und steuern“, erklärt Stützer die Pläne von Janova.