Mühlhausen. Der Thüringer Vizemeister muss Samstag in Goldbach ran. Die Sorgenfalten werden bei Trainer Knöfler nicht kleiner, vor allem in Bezug auf den Kader. Ein alter Bekannter kommt aber hinzu…

Einen rundum zufriedenen Eindruck hat er nicht gemacht. Karsten Knöfler blickte ernst. Etwas zu ernst für den Geschmack von einigen Handballern des VfB TM Mühlhausen. Der Trainer des Thüringenligisten und Vizemeister der vergangenen Saison ist mit der Vorbereitung nicht sonderlich zufrieden und kann für die neue Saison kaum eine Prognose abgeben. „Wo wir stehen, kann ich im Moment gar nicht sagen. Wir hatten lediglich ein Spiel. Das ist eher ungünstig. Unser Kader ist nicht sonderlich groß, so dass wir immer wieder improvisieren müssen. Ein Umstand, der voraussehbar war und nicht schön ist. Aber wir haben uns natürlich Gedanken gemacht“, so Knöfler, der keinesfalls das Saisonziel ausgibt, den Vizemeistertitel zu verteidigen.

Sehr vermissen wird Knöfler Ivica Lazarovski. Der Mazedonier, der seit einigen Jahren in Mühlhausen spielt, sich stetig nach oben entwickelt, seine Heimat gefunden hat, muss am Knie operiert werden, was einen langen Ausfall mit sich bringt. „Er hat auf der rechten Seite für viel Bewegung gesorgt und auch in der Abwehr einen starken Job gemacht. Das gilt es zu kompensieren, was aber nicht einfach ist“, so Knöfler mit Sorgenfalten.

Mit drei Auswärtsspielen in die Saison

Einen Coup ist dafür den Verantwortlichen des VfB aber gelungen. Christopher Kaufmann wird diese Lücke, zumindest bis zum Jahresende, schließen. Kaufmann streifte bereits das Trikot der Mühlhäuser über und kennt den Verein. Seine Erfahrung wird weiterhelfen, denn nicht nur als Zweitligaspieler beim ThSV Eisenach zeigte er, dass er Handball spielen kann. „Wir freuen uns, dass Kaufi noch mal zu uns kommt. Aber er hat uns definitiv gesagt, dass sein Engagement begrenzt ist und er zudem dem Handball nicht die oberste Priorität zuspricht. Dennoch wird er uns weiterhelfen“, ist nicht nur Knöfler froh über den „Neuzugang“.

Das Team für die kommende Saison.
Das Team für die kommende Saison. © Sebastian Fernschild

Am Samstag geht die neue Thüringenliga-Saison los, die nun wieder eingleisig über die Bühne geht und hoffentlich auch ohne Unterbrechung zu Ende gespielt wird. Die Mühlhäuser haben gleich ein knackiges Auftaktprogramm. Drei mal auswärts geht es zur Sache. Den Start macht die Knöfler-Sieben beim SV Goldbach/Hochheim, der aufgerüstet hat. Dass in Goldbach ohne Harz gespielt wird, erschwert die Sache für die Mühlhäuser noch einmal. Für Kaufmann wird es auch dort ein Wiedersehen, denn auch bei Jungs aus dem Raum Gotha spielte er so einige Jahre und war dort bis vor Kurzem auch noch gemeldet. Danach geht es zum ThSV Eisenach II und zum HSV Ronneburg. Alles Gegner, die oben mitspielen wollen und voraussichtlich auch werden. Erst am 5. November, nach den Herbstferien, hat der VfB TM Mühlhausen sein erstes Heimspiel. Ein Umstand, den es so in der Form auch noch nicht gab.

Dass die Ziele in Mühlhausen ein wenig nach unten geschraubt werden, liegt vor allem daran, dass die Spielerdecke nicht sonderlich dick ist. Neue Spieler, vor allem aus der Region, oder aus der zweiten Mannschaft zu gewinnen, ist kein Selbstläufer. Mit Luca Hesse wird Knöfler es versuchen. Der Nachwuchsspieler, der bereits seit zwei Jahren in der zweiten Mannschaft Erfahrung gesammelt, soll nun langsam aber sicher herangeführt werden an die Thüringenliga.

Apropos zweite Mannschaft: Auch diese startet am Wochenende in die neue Landesliga-Saison, die es in sich hat. 13 Mannschaften, 24 Spiele. Eine Mammutaufgabe für den ebenso nicht gerade üppigen Kader der Thüringenliga-Reserve. Dass es aber mit der Vorbereitung bisher gut geklappt hat, bewies ein Test am Donnerstagabend. Da gewann die Henne-Sieben in Sondershausen 36:21 locker leicht.