Eisenach. Seit dieser Saison ist der gebürtige Bayer der Abwehrchef der Wartburgstädter. Im Interview stellen wir den 25-jährigen vor.

Das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen von DJK Rimpar Wölfen hatte sich Philipp Meyer gewiss anders vorgestellt. Mit dem ThSV Eisenach bezog der Abwehrspezialist am Sonntag eine unerwartete 28:32-Niederlage. Seit dieser Saison spielt der waschechte Bayer bei den Thüringern. Im Interview mit unserer Zeitung stellt sich der 25-Jährige vor.

Wie sind Sie zum Handball gekommen?

Beim TSV Ismaning begann ich im Alter von sieben Jahren. Im zweiten C-Jugend-Jahr wechselte ich zur SG Kronau/Östringen. Von dort ging es im Jahr 2016 zu den Rimpar Wölfen, in die zweite und schließlich in die erste Mannschaft.

Sie haben sich nach eigenen Worten in Rimpar ausgesprochen wohl gefühlt. Ihr Vertrag lief eigentlich noch ein Jahr, doch dann folgte im Sommer der Wechsel nach Eisenach….

Es war für mich als Mittzwanziger der richtige Schritt, um meine persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben. Meine Teamkollegen bei den Wölfen haben meine Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufgenommen, wünschten mir viel Erfolg.

Die Rolle als Abwehrchef scheint Ihnen auf den Leib geschneidert, was prädestiniert Sie dafür?

Meine Leidenschaft zu verteidigen, meine Körperlichkeit, mein Verständnis für Verteidigung. Durch das Einbringen meiner Stärken kann ich mein Team am besten unterstützen.

Wie wird man Abwehrchef?

Durch hohen Trainingsfleiß, durch gute Trainingsinhalte stellten sich Fortschritte ein. Das Agieren im Abwehrzentrum hat mich gereizt. Dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, diese Rolle zu übernehmen, mich im Abwehrzentrum zu beweisen, hat mich zusätzlich motiviert. Der Zuspruch meiner Mitspieler hat mich unterstützt.

Ihre Offensivanteile sind sehr gering?

Mit meiner Rolle in der Abwehr unterstütze ich mein Team aber am besten. Ich bekenne auch, ab und an kitzelt es in den Fingern, auch im Angriffsspiel dabei zu sein.

Als Abwehrspieler steht man nicht so in der Öffentlichkeit wie Angriffsspieler, erscheint auch selten auf Fotos. Wurmt Sie das?

Ich mag meine Rolle. Sie ist ein ganz wichtiger Teil einer erfolgreichen Mannschaft. Leider wird das Abwehrspiel in der Öffentlichkeit oft nicht so wertgeschätzt wie das Angriffsspiel. Ich hoffe, das Abwehrspiel erfährt in Zukunft mehr Aufmerksamkeit.

Spielen Sie lieber in einer 6:0- oder in einer 5:1-Abwehr?

Ich betrachte die 6:0-Abwehr mit bekannten Abläufen als Komfortzone. Die 5:1-Abwehr, auf die der ThSV Eisenach zumeist setzt, erachte ich als neue Herausforderung, als Quelle zur Weiterentwicklung.

Als Abwehrchef rangiert man in der Zeitstrafen-Tabelle zumeist ziemlich weit oben?

Der Abwehrchef hat viele Zweikämpfe zu führen, muss mit Zeitstrafen rechnen. Zur Rolle des Abwehrchefs gehört es auch, Mitspieler zu verteidigen, die im Angriff viel einstecken mussten.

Was unterscheidet den ThSV Eisenach von den Wölfen Würzburg?

Die Begeisterung in der Stadt Eisenach für den Handball ist riesengroß. Die Infrastruktur ermöglicht in Eisenach deutlich bessere Trainingsmöglichkeiten. Kurzum, in Eisenach ist alles Professioneller. Bei den Wölfen gehen alle arbeiten oder studieren aktiv. Beim ThSV Eisenach konzentriert sich jeder auf Handball.

Welche Verletzungen hatten Sie bisher zu beklagen?

Sprunggelenk- und Knieverletzungen zwangen zu einer Pause von zwei bis drei Monaten.

Was ist für den ThSV Eisenach in dieser Saison drin?

Ich benenne unser Ziel: Nach jedem Spiel das Parkett als Sieger zu verlassen. Bis Sonntag gelang uns das ja ganz gut.