Würzburg. Acht Boxer des PSV Erfurt durften nach zweijähriger Pause wieder in den Wettkampfring. Für sechs von ihnen war es der allererste Kampf.

Lange mussten die Boxerinnen und Boxer des PSV Erfurt auf diesen Moment warten. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause, der alle wichtigen Wettkämpfe zum Opfer fielen, landete Anfang Mai endlich eine Einladung des WVV Würzburg zum Nachwuchsboxen im Mailpostfach. Mit acht Sportlern reiste der PSV nach Franken.

Die Erwartungen und das Bauchgefühl der begleitenden Trainer Frank Nordmann und Andranik Vardanyan waren angesichts der langen Wettkampfpause gemischt. Viele Vereine und Box-Sport-Clubs waren in dieser Zeit coronabedingt ausgehebelt, konnten kaum oder gar kein Training anbieten, verloren zum Teil Mitglieder oder kamen in finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem dann durch erste Lockerungen wieder Training stattfand, musste erst einmal Aufbauarbeit geleistet und Lücken geschlossen werden.

Wie sich in Würzburg zeigte, ist das den Erfurter Trainern gut gelungen. Unter den acht angetretenen PSV-Boxern waren sechs Debütanten. Als Erster von ihnen startete Samir Rahmani im Papiergewicht in der AK Schüler gegen Leo Zenglein (TSV Bad Kissingen). Obwohl es sein erster Kampf war, trat er wie ein alter Hase auf, überzeugte das Kampfgericht und wurde mit einem klaren Sieg nach Punkten belohnt.

Zainulabdeen Alsharifi (Papiergewicht/Kadetten), Qudrat Ayubi (Leichtgewicht/Junioren) und Madina Akbari (Papiergewicht/Kadettinnen) verloren ihre Premierenkämpfe zwar nach Punkten, bestanden aber ihre drei Runden und können auf diese Erfahrung in den nächsten Trainingseinheiten aufbauen.

Zwei Abbruch-Siege in Runde eins

Dustin Lapp stellte sich im Halbmittelgewicht der Jugend Alexander Abel, dem diesjährigen Vizemeister der unterfränkischen Meisterschaften vom TSV Bad Windsheim. Er verlor zwar diesen Kampf nach Punkten, zeigte aber eine gute Leistung und konnte ebenfalls wichtige Erkenntnisse mitnehmen.

Ibrahim Djabrailov bestritt im Halbmittelgewicht der Junioren gegen Azem Özdemis (1. FC Nürnberg) ebenfalls seinen ersten Kampf. Er hatte es sehr eilig, überrumpelte seinen Gegner und gewann in Runde 1 durch Abbruch. Ihm gleich tat es Jalil Akbari im Halbmittelgewicht der Männer gegen Jonas Kling (FC Kickers Würzburg). Auch er überrannte seinen Gegner förmlich und ließ dem Ringrichter keine andere Wahl, als ebenfalls in Runde eins abzubrechen. Allerdings muss das Trainerteam mit Akbari an dessen Technik arbeiten, damit er in seinen nächsten Kämpfen durch technisch sauberes Boxen überzeugen kann.

Zum krönenden Abschluss stieg dann noch der „alter Hase“ des PSV, Hamlet Simonyan, im Halbschwergewicht der Männer gegen Angelo Limba vom SC Nürnberg 04 in den Ring. In einem boxtechnisch sehr guten Kampf, was auch das Publikum und Experten anerkannten, bot Simonyan überzeugend sein Können dar und gewann.

So hatten die Erfurter Trainer doppelten Grund zur Freude. Endlich war die Pause vorbei, und dann auch noch mit solch überzeugenden Auftritten ihrer Schützlinge.