Eisenach. Der ThSV Eisenach hat zum Rückrundenauftakt eine Heimniederlage kassiert. Beim 25:27 gegen Bietigheim leistet sich der Handball-Zweiligist ein paar Fehler zu viel.

Iker Romero sollte recht behalten. „Das wird hier ein anderes Spiel unter anderen Vorzeichen“, sagte der Trainer der SG Bietigheim vor dem Anwurf. An die Heimniederlage gegen die Thüringer zum Saisonstart verschwendete der einstige spanische Weltklasse-Handballer jedenfalls keinen Gedanken.

Leider ließen sich auch nicht die Eisenacher von der – in ihrem Fall guten – Erinnerung an das 29:26 vom September leiten. Im Gegenteil: Knappe neun Minuten brauchten sie vor den zugelassenen 500 Zuschauern, ehe der Ball zum ersten Mal im Netz der Gäste zappelte (1:3). Ein Rucksack, den die Blau-Weißen eine Halbzeit lang mit sich herumschleppten und den sie auch später nie ganz ablegen konnten. Und so stand nach 60 leidenschaftlichen Minuten gegen ausgebuffte Bietigheimer mit dem 25:27 (11:11) die erste Heimniederlage unter Trainer Misha Kaufmann zu Buche.

Eisenacher Torleute ohne Glück

„Unser Angriffsspiel war schon in den ersten zehn Minuten fragwürdig“, zielte Alexander Saul geradewegs auf die Eisenacher Schwächen. Der fünffache Torschütze sprach damit das zentrale Problem seiner Mannschaft an. Bietigheims bissige 6:0-Abwehr riegelte im Zusammenspiel mit dem guten Keeper Konstantin Poltrum kompromisslos ab und zwang so die ThSV-Angreifer immer wieder zu Querpässen und Fehlern. Weil auf der Gegenseite wiederum die Eisenacher Torleute kaum einen Ball zu fassen kriegten, kam das erfolgversprechende, temporeiche Umkehrspiel der Gastgeber nie zum Tragen.

„Wir bekamen zu wenig Zugriff in der Abwehr und gingen im Angriff zu wenig in die Tiefe“, bilanzierte Kapitän Peter Walz enttäuscht und lobte dennoch „Wille und Einstellung“. Dass Eise­nach nach dem 18:23 (49.) tatsächlich noch einmal den Anschluss schaffte (24:25/55., 25:26/60.), bewies, dass zumindest die Moral stimmte. Und es zeigte, was schon bei einer etwas kleineren Fehlertoleranz möglich gewesen wäre, wie Daniel Hideg treffend bemerkte: „Wir haben in den unpassendsten Augenblicken gepatzt.“

Zu den Schattenseiten des Spiels gehörten fraglos auch die Turbulenzen am Tisch des Kampfgerichtes und die Unsicherheit der Schiedsrichter, deren Pfiffe bisweilen wie Brandbeschleuniger wirkten. Die einen übersahen offenbar eine rechtzeitig gelegte grüne Karte von Gästecoach Romero, die anderen irritierten beide Seiten mit ihrer Regelauslegung. „Zu viele fragwürdige Zeitstrafen“ registrierte Kaufmann, dem beim Nachzählen seiner Spieler gerade in der vorentscheidenden Phase Anfang der zweiten Halbzeit immer wieder einer fehlte. Eise­nachs Sportlicher Leiter Maik Nowak, der den in der Corona-Quarantäne befindlichen Manager René Witte vertrat, zollte angesichts der Begleitumstände beiden Mannschaften Respekt für ihre „Disziplin“, dank der das Spiel jederzeit im sportlich fairen Rahmen blieb.

Am Mittwoch gegen Essen

Schon am Mittwoch (19 Uhr) haben die Eisenacher im Nachholspiel gegen Essen Gelegenheit, es besser zu machen und den schon gegen Bietigheim „vielleicht verdienten Punkt“ (Nowak) zu holen.

Tickets für das Spiel gegen Essen gibt es am Montag und am Dienstag in der ThSV-Geschäftsstelle.