Gispersleben. Für Kay Seidemann war das Elfmetertor beim 3:2 des RWE im Test gegen den SV Neuhof ein besonderer Treffer. Ein Teamkollege bewies nämlich das richtige Gespür.

Fatlum Elezi erwies sich im Testspiel gegen den SV Neuhof als Führungsspieler mit dem feinen Gespür für die Situation. Als der Schiedsrichter kurz vor der Halbzeit auf den Elfmeterpunkt zeigte und Neuzugang Angelos Kerasidis ein möglicher Kandidat für den Strafstoß war, lenkte der Erfurter Mittelmann die Wahl des Schützen in eine andere Bahn. „Er hat mir gesagt, dass ich schießen soll. Ich wollte das auch und bin froh, dass ich diese Chance genutzt habe“, sagte Kay Seidemann, der beim 3:2 seiner Erfurter Mannschaft das zwischenzeitliche 2:1 erzielte.

Der 21-Jährige nutzte die Möglichkeit mit einem trockenen Schuss in die Tormitte und erklärte die Richtung mit einleuchtender Logik. „Die meisten Torhüter bleiben nicht stehen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden“, sagte Seidemann, dessen Ball unhaltbar für Neuhofs Schlussmann Samuel Zapico ins Netz zischte.

Die Intervention von Elezi hatte einen guten Grund. Seidemann, der Wirbelwind im Erfurter Spiel, brauchte jenes Erfolgserlebnis wie kaum ein anderer Mann im rot-weißen Trikot. In den Testspielen hatte der im vergangenen Sommer aus Merseburg gekommene Mittelfeldspieler vier Mal getroffen. In seinen elf Einsätzen in der Oberliga dagegen blieb es lediglich bei einer Vorlage beim 4:0 gegen Zorbau.

Auch im ersten Punktspiel des Jahres schien das gegnerische Tor wie vernagelt. Seidemann versiebte beim 3:0 gegen Leipzig drei glasklare Chancen und traf einmal den Pfosten. „Ich hoffe, das war jetzt der Dosenöffner. Jetzt muss es auch mal in der Liga klappen“, sagte Seidemann: „Ich habe mich bei Fatlum bedankt und darüber gefreut, dass er mir vertraut hat. Dieser Rückhalt in der Mannschaft tut gut.“

Kevin Nsimba (8.) hatte gegen Neuhof die Führung erzielt, die der Gegner jedoch schnell (16.) egalisierte. Seidemanns Elfmetertreffer nach einem Foul an Nsimba beantwortete Neuhof mit dem erneuten Gleichstand (53.), bevor Neuzugang Sidny Lopes Cabral traf (84.).

Während Erfurt wegen der Coronafälle bei Gegner Wernigerode nur testen konnte, leistete ausgerechnet Carl Zeiss Jena II dem FC Rot-Weiß derweil Schützenhilfe. Der Ligarivale gewann sein Oberliga-Punktspiel mit 1:0 gegen Plauen, dem schärften Konkurrenten der Erfurter um den Regionalliga-Aufstieg.

„Dass Plauen verloren hat, ist gut für uns. Aber um unser Ziel zu erreichen, müssen wir unsere Punkte schon selber holen. Uns wird nichts geschenkt“, sagte Seidemann – und will sehr gerne demnächst ein paar Tore auf diesem Weg beisteuern.

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