Gelsenkirchen.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Gerald Asamoah hat mit Unverständnis darauf reagiert, dass die von rassistischen Beleidigungen überschattete Partie in der portugiesischen Liga zwischen Vitoria Guimarães und dem FC Porto fortgesetzt wurde.

"Ich ziehe den Hut davor, dass Moussa Marega vom Platz gegangen ist. Was mich stutzig macht, ist, dass das Spiel noch weiterlief", sagte der einstige Bundesliga-Profi und aktuelle U23-Manager des FC Schalke 04 am Mittwoch dem Deutschlandfunk.

Marega war am Sonntag nach seinem Siegtor für den FC Porto wegen rassistischer Beleidigungen von den Rängen vorzeitig in die Kabine gegangen. Seine Mannschaftskollegen spielte jedoch weiter, zu einem Abbruch der Partie kam es nicht. Nach Meinung von Asamoah müsse jedoch jeder betroffene Spieler für sich entscheiden, wie er mit solch einer Situation umgeht. Als er selbst in der Vergangenheit in Stadien angefeindet wurde, habe er weiter gespielt. "Wäre ich vom Platz gegangen, hätten sie das als Sieg empfunden. Das wollte ich nicht", sagte Asamoah.

Die jüngsten rassistischen Vorgänge in Fußball-Stadion haben den in Ghana geborenen 41-Jährigen nach eigenem Bekunden nachdenklich gestimmt: "Ich dachte, wir sind schon sehr weit, was Toleranz und Offenheit angeht. Aber wir sind leider wieder stehengeblieben oder es gibt immer wieder gewisse Idioten, die nichts gelernt haben."