Eisenach. Im Interview erzählt Alexander Nöthe, wie sich die Zweitligaprofis während der Quarantäne zu Hause fit halten.

Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach befindet sich aufgrund eines positiven Corona-Tests im Mannschaftsgefüge in Quarantäne. Wie halten sich die Spieler fit? Darüber sprachen wir mit ThSV-Athletiktrainer Alexander Nöthe (37).

Wie hat sich das ThSV-Trainerteam auf die bevorstehenden zwei Wochen vorbereitet?

Wir wussten ja, dass uns diese Situation irgendwann ebenfalls treffen würde; alles andere wäre pures Glück gewesen. Die Corona-Zahlen stiegen in allen Regionen, Spielabsagen waren die Folge und somit war auch uns klar, dass wir im Laufe dieser Saison ebenfalls in eine Quarantäne-Situation kommen würden. Mit diesem möglichen Szenario haben wir uns auseinandergesetzt und uns bestmöglich vorbereitet.

Wie genau sah die Vorbereitung auf eine solche Quarantäne aus?

Nun ja, unter dem Trainingsaspekt sind zwei Wochen für einen Leistungssportler eine lange Zeit, die bestmöglich genutzt werden sollte. Da wir keine Möglichkeit haben unter Quarantänebedingungen handballspezifisch zu trainieren, liegt der Schwerpunkt natürlich im athletischen Bereich. Somit müssen genügend Trainingsmaterialien für alle Spieler zur Verfügung stehen, die auch im häuslichen Bereich nutzbar sind. Weiterhin müssen auch die technischen Möglichkeiten für ein online Training geschaffen werden, um den Kontakt zu den Jungs nicht abreißen zu lassen.

Wie muss man sich einen Trainingsplan während einer Quarantäne vorstellen?

Ein Schwerpunkt liegt sicher auf dem Erhalt der kardiovaskulären Eigenschaften des Organismus. Hierfür nutze ich CrossFit Workouts auf Intervallbasis. Jeder Spieler hat entweder einen Gewichtssatz Langhantel oder einen Satz Kugelhanteln zuhause, da ist schon einiges möglich. Schnellkraftübungen in Form von Seilsprungvarianten und koordinative Stabilisationsübungen sind genauso im Plan wie ein an Yoga angelehntes Mobilitätstraining. Ich setze dabei auf einen Mix aus individuellem Training und online Workouts.

Ist das nicht ungewohnt, in der Wohnung online ein Langhanteltraining zu absolvieren?

Absolut, aber besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Die Mitbewohner werden hoffentlich gnädig sein mit Beschwerden bei der Hausverwaltung. Im Ernst, natürlich ist es ungewöhnlich, aber eben auch wichtig, gerade für die Verletzungsprophylaxe. Außerdem wollen wir noch ein paar Punkte holen und wenn man sich die bevorstehenden englischen Wochen so anschaut, bleibt nicht viel Zeit, noch einmal athletisch nachzusteuern.