Nordhausen. Nordhausens E-Jugend hat bei der Mini-Europameisterschaft den Heimvorteil erfolgreich genutzt. Silber und Bronze gingen nach Westthüringen.

Schwedens Handballer haben bei der ersten Mini-Europameisterschaft des Thüringer Handball-Verbandes in der Nordhäuser Wiedigsburghalle den Titel gewonnen. Genauer gesagt die E-Jugend des ausrichtenden Nordhäuser SV, die als Schweden den Pokal holten. Dahinter landeten mit dem SV Behringen/Sonneborn (Island) als Vize und dem ThSV Eisenach (Niederlande) auf Rang drei Handballknirpse aus Westthüringen.

Insgesamt waren 18 E-Jugend-Mannschaften dabei, denen im Vorfeld jeweils eine Nation zugelost wurde. Die Spielzeit betrug jeweils acht Minuten, gespielt wurde auf drei Querfeldern. Auf dem Feld standen jeweils ein Torhüter und vier Feldspieler. Nach der Vorrunde gab es nur eine Mannschaft, die alle Spiele gewonnen hatte: Schweden (NSV). „Die Kinder konnten teilweise nicht schlafen vor diesem Turnier. Wir dachten erst, was wird das heute, sie sahen alle so müde aus. Aber dann sind wir doch gut ins Spiel gekommen“, sagte NSV-Trainer Veit Meier. Zudem gab der 7:1-Auftaktsieg gegen die Schweiz (VfB TM Mühlhausen 09) die nötige Sicherheit. Aus den anderen beiden Gruppen setzten sich die von Ronny Oelschläger und Roberto Trautmann trainierten kleinen Niederländer (ThSV Eisenach) und Spanien (1. SSV Saalfeld II) an die Spitze. Als der jeweilige Zweitplatzierte erreichten Island (T&C Behringen-Sonneborn), Serbien (HV Ilmenau 55) und Portugal (ThSV Eisenach II) ebenfalls die Finalrunde.

Dort spielte Schweden weiterhin souverän auf. Einen Punkt musste das Team gegen Spanien (5:5) dann doch liegenlassen. Wenngleich es fast noch verloren hätte. „Spanien bekam kurz vor der Schlusssirene noch einen Penalty zugesprochen. Der Wurf ging neben das Tor. In dem Moment hatten wir das Glück auf unserer Seite“, atmete Meier einmal kräftig durch. Richtig viel Spannung versprach die Partie gegen Island, die Schweden knapp mit 10:8 für sich entschied. Schweden blieb bis auf das Remis gegen Spanien ohne Niederlage und jubelte über den EM-Pokal. Als Preis gab es nicht nur Urkunden wie für alle Teams und Spieler, sondern auch Karten für eine Länderspiel mit deutscher Beteiligung. Ruhlas Teams (Norwegen, Frankreich) landeten auf den Rängen sieben und 17, während der Nachwuchs vom SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim als Ungarn Zehnter wurde. Die Jungen und Mädchen vom SV Petkus Wutha-Farnroda konnten als Österreich (16.) und Russland (18.) zwar nicht vorn mitmischen, dennoch war Vereinschef und Nachwuchstrainer Martin Valley stolz auf seine Talente. „Sie haben tolle Spiele abgeliefert und während des Turnieres in jeweils neun Spielen Stück für Stück wieder gelernt, alle haben Freude und Einsatzwillen gezeigt“, fasste Valley den Tag zusammen.

Als vollen Erfolg wertete NSV-Handballchef Frank Ollech das europäische Handballfest. „Der Heimerfolg war das Schmankerl obendrauf. Bei 18 Mannschaften kann viel passieren. Ich hätte ihn nicht erwartet. Für mich ist er ein schönes Weihnachtsgeschenk.“ Das Feedback von Außen fiel ebenfalls nur positiv aus. „Eltern sind zu mir gekommen, und haben mir für die wunderbare Veranstaltung gratuliert“, so Ollech. Ebenfalls zufrieden blickte THV-Verbandstrainer Christian Roch auf die erste Mini-EM zurück. „Es war eine super Ausrichtung der Nordhäuser, von Frank und seinem Team. Wir sind sogar anderthalb Stunden eher fertig geworden.“ Somit konnte man einen Kritikpunkt aus dem Vorjahr bereinigen, als das Turnier einzelnen Trainern zu lange dauerte. Wenn es nach dem THV geht, soll das Konzept fortgeführt werden. Ob dann wieder mit dem NSV als Ausrichter, der schon 2018 eine Mini-WM auf die Beine gestellt hatte, werden die Bewerbungen anderer Vereine zeigen.