Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht erinnern Sie sich noch, wie das damals war, als es im Fußball nur die Nummern 1 bis 11 gab und für die Ersatzspieler ...

Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht erinnern Sie sich noch, wie das damals war, als es im Fußball nur die Nummern 1 bis 11 gab und für die Ersatzspieler die 12 bis 18. Jede Ziffer stand für eine klare Position. Und Empörung kam auf, wenn der Elfer nicht auf dem linken Flügel auf seine Steilvorlagen wartete. Mittlerweile werden oft Glückszahlen oder das Geburtsjahr als feste Rückennummer gewählt. Nach oben hin sind bis zur 99 kaum noch eine Grenze gesetzt, selbst die Torhüter tragen nur selten die Eins auf dem Rücken und bedienen sich aus einem bedeutungslosen Meer aus Zahlen. Da erfreut es Fußball-Romantiker, dass die „Zehn“ doch noch lebt. Lange war es mehr als eine Trikotnummer. Die Zehn: Darin steckten die Spielmacher, die Strategen , Maradona, Zinedine Zidane, Bernd Schuster oder Michel Platini. Moderner Nummernsalat hin oder her, Messi trägt die 10 seit 2008/09. Von Mesut Özil stammt dieses Zitat: Wenn du in die Kabine gehst, und dann hängt da dein Trikot mit der Zehn, dann sagst du dir: „Okay. Läuft bei dir!“ Schließlich ist es oft der Zehner, der die wichtigen Spiele entscheidet. Wenn man nicht mehr weiterweiß, gibt man den Ball der Zehn, der wird bestimmt schon eine Idee haben. Das zählt nicht nur für Messi und Co., sondern auch für die meisten Zehner im regionalen Fußball. Zum Beispiel Michael Besser. Der 57-Jährige kann es noch immer, traf gegen Dermbach kurz vor Ende zum 3:3. Wenn der „Altmeister“ als Spielertrainer aufläuft, dann mit der Zehn. Oder Maximilian Hirschel. Vergangenes Wochenende machte er den Unterschied und lochte beim 6:2 seiner Mosbacher gegen Apfelstädt gleich viermal ein. Wer so torgefährlich ist, der darf die Zehn tragen.