Köln. Guido Grünheid spielte einst Seit an Seit mit Dirk Nowitzki bei der WM. Nun hilft er seinem Heimatverein.

Als die Anfrage aus Jena kam, musste Guido Grünheid nicht lange überlegen. Zwei Shirts, die er bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 getragen hat, stellte er Zweitligist Science City Jena für dessen Crowdfunding-Aktion zur Verfügung. Ehrensache, dem Heimatverein in den schweren Zeiten der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Und mit den Shirts werden auch Erinnerungen wieder wach – an 2006, sein Jahr. „Meister mit Köln, erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert und dann gleich mit zur WM nach Japan“, erzählt Guido Grünheid. Unvergessene Momente für ihn, der damals mit keinem Geringeren als Dirk Nowitzki für Deutschland auf dem WM-Parkett stand.

In seiner Heimatstadt Jena genießt der dreimalige Meister und Pokalsieger aber nicht nur wegen seiner Erfolge im Nationaltrikot höchste Anerkennung. Nach dem er als 17-Jähriger die Thüringer Richtung Berlin verließ, sich zum BBL-Spieler entwickelte und im deutschen Oberhaus – mit Zwischenstopps in den Niederlanden und Griechenland – auflief, kehrte er im Herbst seiner Laufbahn an die Saale zurück. Grünheid war wichtiger Bestandteil der Mannschaft, die 2016 in die BBL aufstieg. „Wenn wir nicht aufgestiegen wären, hätte ich wahrscheinlich noch ein Jahr drangehängt. Aber man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“

Seitdem hat der heute 37-Jährige vielleicht zweimal einen Basketball in der Hand gehabt. In sportlicher Hinsicht betreibe er nur noch „Erhaltungsmaßnahmen“, sagt er und lacht. Der Wechsel von der Karriere in das „normale“ Berufsleben ist bestens geglückt. Nach dem Abschluss seines Studiums der europäischen Betriebswirtschaftslehre arbeitet er seit zweieinhalb Jahren für eine mittelständige Consulting-Firma aus Bonn. Mit seiner Freundin lebt er in Köln.

Anfragen, noch einmal als Basketballer aufs Parkett zurückzukehren, gab es. „Aber als Berater bin ich vier Tage die Woche unterwegs“, sagt Grünheid. „Und ich weiß auch noch, wie sich die Knochen nach jedem Training melden.“

Dass seine zur Verfügung gestellten WM-Shirts schon nach 40 Minuten ersteigert waren, freut Grünheid natürlich. Genauso wie die Tatsache, dass Science City mit über 35.000 Euro am Freitagnachmittag schon wenige Tage vor Schluss der Spendenaktion für den Nachwuchs- und Breitensport die anvisierte Summe zusammen bekommen hat. „Ein bisschen mehr kann sicherlich auch nicht schaden“, sagt der Ex-Nationalspieler, der seinem Heimatclub auch aus dem Rheinland die Daumen drückt.

Die Spendenaktion finden Sie im Internet unter: www.fairplaid.org/sciencecity