Salt Lake City. Der Erfurter Felix Maly hat bei der Eisschnelllauf-WM im Massenstartrennen einen Top-Ten-Platz verpasst. Der 25-Jährige belegte Platz 18.

Auf der schnellsten Bahn der Welt schaffte Felix Maly die besten Runden, die er je gelaufen ist. Aber beim höllischen Tempo der Konkurrenz konnte er zum Abschluss der WM in Salt Lake City (noch) nicht ganz mithalten.

„Klar bin ich nicht zufrieden. Für mich war diese WM aber trotzdem eine wichtige Erfahrung“, sagte der 25-Jährige vom ESC Erfurt, der im Vorjahr in Inzell immerhin Zehnter im Massenstart-Rennen geworden war und diesmal beim Sieg des niederländischen Olympiasiegers Jorrit Bergsma Rang 18 belegte.

Claudia Pechstein schaffte eine weitere Top-Ten-Platzierung. Im Massenstart landete die Berlinerin auf Platz neun, nachdem sie über die 5000 Meter immerhin Achte geworden war und auf der 3000-m-Distanz als Elfte einen gelungenen WM-Auftakt vollzogen hatte. „Am kommenden Samstag werde ich 48. Da das ist doch ein super Ergebnis in diesem Alter“, sagte Pechstein. Sie stellte in Salt Lake City den Rekord als älteste Teilnehmerin in der WM-Geschichte auf.

Beckert beendet medaillenlose Zeit der Eisschnelllaufgemeinschaft

Für die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) endete auf der Olympiabahn von Salt Lake City mit der Silbermedaille des Erfurters Patrick Beckert auf der 10.000-Meter-Strecke eine drei Jahre dauernde Durststrecke ohne Medaille bei internationalen Höhepunkten. Hinzu kamen drei weitere Platzierungen unter den ersten zehn.

Dass die Weltspitze aber in vielen Disziplinen weit entfernt ist, zeigten zum WM-Finale auch die 1500 Meter der Frauen. Roxanne Dufter aus Inzell verpasste zwar nur um 0,87 Sekunden den zwölf Jahre alten Rekord von Anni Friesinger. Ihre Zeit von 1:53,96 Minuten reichte dennoch nur zu Rang zwölf.

Felix Maly staunte indes über seinen Vereinskollegen. „Es ist wahnsinnig stark, wie Patrick es mit seinem Training in Eigenregie schafft, auf den Punkt fit zu sein“, sagte der 25-Jährige: „Diese Medaille tut dem deutschen Eisschnelllauf sehr gut.“ Beim zweiten Saison-Weltcup im polnischen Tomaszow Mazowiecki qualifizierte sich Maly als Neunter für die WM. Die Weichen für diese Saison aber musste er weit vorher stellen. Sein Trainer Peter Wild ging in den Ruhestand. Ohne eigenen Übungsleiter an seiner Seite wollte er nicht die Zukunft planen, auch wenn er nie ans Aufhören gedacht hat. Deshalb war er froh, dass sich Peter Wild schließlich bereiterklärte, auch künftig die Betreuung zu übernehmen. Hinzu kam, dass sein ehemaliger Crimmitschauer Trainingskollege Friedtjof Petzold nun ebenso in Erfurt trainiert.

Auch abseits des Eises war das richtige Timing gefragt, als er im Sommer als Polizeimeister seinen Dienst mit dem Training zu koordinieren hatte. Einheiten auf dem Rad, im Kraftraum oder auf Inlineskates mussten mit dem Zwölf-Stunden-Job verknüpft werden.

Selbst wenn Maly sich nun bei der WM als 18. seine Ziele nicht ganz erfüllen konnte, sieht er sich auf dem richtigen Weg. Beim Weltcup in Calgary als WM-Generalprobe lief er über 5000 m in 6:23,89 Minuten zu persönlicher Bestzeit. Bei ei-nem Test in Salt Lake City schraubte er seine 1500-Meter-Marke auf 1:46,79 Minuten und wertet dies als Beleg, auch schnelle Runden laufen zu können: „Jetzt muss es mir in Zukunft gelingen, das auch über eine längere Distanz durchzuhalten.“