Jena. Ein interner Brief spricht von Verfehlungen im Nachwuchsleistungszentrum. Angeblich mussten Talente auf dem Boden schlafen und Slip-Bilder von sich schicken.

Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena steht der nächste Ärger ins Haus. In einem Brief, den der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Heiko Nowak, und Aufsichtsratsmitglied Stefan Treitl unterschrieben haben sollen, werden schwere Verfehlungen bei der U19 des Vereins angeprangert. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.

Konkret richten sich die Vorwürfe an Kenny Verhoene, der vor seiner Berufung zum Cheftrainer der Drittliga-Mannschaft die A-Junioren betreute, und den dortigen Co-Trainer Jens Förster. Demnach sollten Spieler aus ihrem Urlaub über WhatsApp Bilder von sich im Slip an das Trainerteam schicken, wohl um die körperliche Entwicklung zu sehen. Offenbar ging es um die Messung der Bauchfalte. Deshalb sollten die Bilder nur den Bauch, ohne Kopf, zeigen.

Zwölf Eier zum Frühstück plus 400 Gramm Mett

Des Weiteren hätten die Spieler im Sommertrainingslager in Belgien zu fünft oder sechst in der Umkleidekabine, die kein Fenster hatte, auf dem Boden schlafen müssen. Auch von unrealistischen Ernährungsempfehlungen ist die Rede. Zu acht bis zwölf Eiern zum Frühstück plus 400 Gramm Mett soll einem Spieler geraten worden sein. Auch psychischer Druck wird erwähnt, die Jugendlichen seien „mental fertig“ gemacht worden.

Kenny Verhoene und Jens Förster streiten die Vorwürfe ab und haben einen Anwalt eingeschaltet. Der Verein will das Gespräch mit Jugendlichen und Eltern suchen, bevor über Konsequenzen entschieden wird.

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