Erfurt. Der Fanrat sieht den 1966 gegründeten Verein inzwischen akut gefährdet. Sprecher Michael Kummer spricht von einem „Todesstoß“.

Im Ringen um eine Zukunft des einstigen Fußball-Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt gehen die Turbulenzen weiter. Der Fanrat kritisiert den Insolvenzverwalter Volker Reinhardt scharf, für die Freigabe der ersten Mannschaft die Marken- und Namensrechte einbehalten zu wollen.

Der Fanrat des FC Rot-Weiß hält den avisierten Plan zur Herauslösung der ersten Mannschaft, des Nachwuchsleistungszentrums und der Geschäftsstelle aus dem seit mehr als zwei Jahre laufenden Insolvenzverfahren in entscheidenden Punkten für falsch. „Dass die Gläubiger einer Freigabe nicht zustimmen würden, hält der Fanrat zum Einen für wenig plausibel. Wer ernsthaft eine solche Vereinbarung durchdrücken will, schädigt dem FC Rot-Weiß Erfurt massiv – und zwar in zentralen Fragen seiner Identität und damit in seinem Überleben. Es ist nicht im Interesse des FC Rot-Weiß Erfurt zu einem Spekulationsobjekt degradiert zu werden – und genau das würde diese Regelung bedeuten“, heißt es in einer Erklärung.

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Reinhardt will Marken- und Namensrechte behalten

Insolvenzverwalter Reinhardt hatte gegenüber dieser Zeitung seinen Plan verteidigt, die Marken- und Namensrechte behalten zu wollen: „Das sind die einzigen Vermögenswerte. Ihrer Freigabe würden die Gläubiger nicht zustimmen“, sagte Reinhardt. In seinem Vereinbarungsentwurf behält sich der Verwalter außerdem vor, die Vertragsmarken auch an Dritte zu verkaufen.

Der Fanrat sieht den 1966 gegründeten Verein inzwischen akut gefährdet. „Wir fordern sowohl den Insolvenzverwalter auf, diese Bedingung zu streichen und appellieren zugleich an die handelnden Gremienvertreter, eine solche Vereinbarung keinesfalls zu unterschreiben. Es wäre der Todesstoß für diesen Traditionsclub“, sagte Michael Kummer, Sprecher des Fanrat Rot-Weiß Erfurt.